
PATTAYA, Thailand – Viele ausländische Touristen, die in Pattaya Motorräder mieten oder als Sozius mitfahren, empfinden dies als praktische und unterhaltsame Art, die Stadt zu erkunden. Was viele jedoch nicht wissen: Das Nichttragen eines Helms – egal ob als Fahrer oder Mitfahrer – kann nun teuer und gefährlich werden. Grund dafür sind die verschärften Verkehrsgesetze Thailands.
Seit dem 1. Juni 2025 schreibt § 122 des Land Traffic Act vor, dass sowohl Fahrer als auch Mitfahrer auf Motorrädern jederzeit Helme tragen müssen. Wer dagegen verstößt, riskiert hohe Geldstrafen: 2.000 Baht für den Mitfahrer, 4.000 Baht für den Fahrer, wenn er den Verstoß ermöglicht. Diese Regelung gilt landesweit, und in Pattaya haben die Behörden bereits mit verstärkten Straßenkontrollen begonnen.
Während das Gesetz der Verkehrssicherheit dient, sorgt ein Vorfall in Bangkok derzeit für landesweite Diskussionen über das Vorgehen der Polizei.
Am 12. Juni kam es nahe dem MBK Center zu einem dramatischen Zwischenfall: Ein Polizist der Wache Pathumwan versuchte, einen Food-Delivery-Fahrer wegen eines Verkehrsverstoßes zu stoppen. Dabei lief er auf die Straße und griff nach dem Motorrad – mit der Folge, dass eine junge Frau, die hinten mitfuhr, vom Fahrzeug gerissen wurde. Sie stürzte auf den Asphalt, schlug mit dem Kopf auf und blieb bewusstlos liegen. Auch der Beamte stürzte, setzte jedoch sofort die Verfolgung des Fahrers fort.
Das Geschehen wurde per Dashcam aufgezeichnet und verbreitete sich rasch in den sozialen Medien. Die öffentliche Kritik ließ nicht lange auf sich warten: Viele warfen der Polizei übertriebene Härte und Gefährdung Unbeteiligter vor.
Polizeioberst Sirichart Chanpromma, Leiter der Wache Pathumwan, räumte ein, dass das Verhalten des Unteroffiziers gegen die Einsatzrichtlinien verstoßen habe. Zwar habe er mit guter Absicht gehandelt, doch die Methode sei nicht vertretbar gewesen. Der Beamte wurde vom Verkehrsdienst suspendiert und steht unter disziplinarischer Untersuchung.
Sirichart erklärte, dass die Kreuzung als Unfallschwerpunkt gelte – mehrfach seien dort Rotlichtverstöße und schwere Unfälle registriert worden. Die Absicht sei gewesen, „die Gefahr an der Wurzel zu stoppen“, doch der Vorfall zeige, dass die Umsetzung falsch gewesen sei.
Für ausländische Besucher Pattayas gilt deshalb: Ein Helm ist kein optionales Accessoire, sondern Pflicht – für Fahrer wie Mitfahrer. Polizei und Behörden kontrollieren nun strenger, auch in Touristenhochburgen wie Pattaya. Wer ohne Helm erwischt wird, zahlt – und gefährdet zudem die eigene Sicherheit.
Der Bangkok-Vorfall zeigt jedoch auch: Nicht nur Regelbrecher, sondern auch die Durchsetzung der Regeln kann Risiken bergen. Touristen sollten keine Bikes von Anbietern mieten, die keine Helme bereitstellen, und nur Mitfahrgelegenheiten annehmen, bei denen Helme zur Verfügung stehen. Zudem ist eine gültige Versicherung beim Mieten essenziell.









