Wachsende Besorgnis über israelische Siedler auf Koh Phangan sorgt landesweit für Aufmerksamkeit

0
1513
Einwohner und Behörden inspizieren Gebiete in Ban Sri Thanu, wo ausländische Siedlungen rechtliche und ökologische Bedenken ausgelöst haben.

PATTAYA, Thailand – Zunehmende Spannungen auf Koh Phangan rücken derzeit in den Fokus nationaler Aufmerksamkeit. Bewohner der Insel schlagen Alarm über die wachsende Präsenz israelischer Staatsbürger, denen Umweltschäden, Gesetzesverstöße und illegale Landnutzung vorgeworfen werden. Viele Thais befürchten, dass sich Koh Phangan zunehmend in ein „Tel Aviv Branch 2“ verwandelt.

Vor allem in den Gebieten Ban Sri Thanu, Hin Kong und Chalok Lam berichten Anwohner von einer rapide zunehmenden Zahl israelischer Langzeitbewohner, die Land erworben, Häuser gebaut und Geschäfte betrieben haben sollen – teils unter Umgehung thailändischer Vorschriften. Hunderte Israelis sollen inzwischen an Stränden und in waldreichen Gebieten nahe Nationalparks leben. Es gibt Berichte über illegale Bautätigkeiten, Abholzung und sogar Bestechung lokaler Beamter.


Ein Teil der Neuankömmlinge soll aus ehemaligen oder aktiven Militärangehörigen bestehen, die Koh Phangan als Erholungsort nutzen. Zugleich mehren sich Klagen über respektloses Verhalten, Streitigkeiten über Zahlungen und Verstöße gegen gemeinschaftliche Regeln.

In Ban Sri Thanu hat sich inzwischen eine israelische Mikrogemeinschaft gebildet – mit einem Chabad-Zentrum als religiösem und sozialem Mittelpunkt, israelischen Reiseveranstaltern, Schulen mit überwiegend israelischen Schülern und Wohnanlagen, die fast ausschließlich für israelische Staatsbürger errichtet wurden.



Die Behörden von Koh Phangan bestätigen eine Zunahme rechtlicher Probleme. Zwischen 2023 und 2025 wurden 20 Fälle registriert, darunter Arbeiten ohne Genehmigung, Visaverstöße, unerlaubter Geschäftsbetrieb, Diebstahl, Drogendelikte, Körperverletzung, Falschgeldnutzung und Amtsmissachtung. Im Jahr 2025 kamen weitere Fälle hinzu – etwa der Betrieb nicht lizenzierter Kindertagesstätten, illegaler Tourismusdienste und unerlaubter Autovermietungen.

Surat Thanis Gouverneur Theerut Supaviboolpol leitet eine Sonderkommission zur Überprüfung von Landbesitz, Geschäftstätigkeiten und Gesetzeseinhaltung ausländischer Staatsbürger auf Koh Phangan.

Als Reaktion darauf setzte die Provinzverwaltung Surat Thani am 10. Oktober eine Sonderarbeitsgruppe ein, bestehend aus Vertretern des Department of Land, des Department of Business Development, der Polizei, der Einwanderungsbehörde und regionalen Sicherheitsdiensten. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf vier Hauptbereiche:

  1. Überprüfung von Grundstückseigentum ausländischer Personen und potenzieller rechtlicher Schlupflöcher.
  2. Nachverfolgung von Finanztransaktionen und Unternehmensunterlagen zur Feststellung tatsächlicher Eigentümer.
  3. Durchsetzung von Arbeitserlaubnis-Regelungen in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsministerium.
  4. Strafverfolgung von Verstößen, einschließlich Korruption und Mitwisserschaft lokaler Beamter.

 

Weitere Maßnahmen betreffen die Überwachung neuer Investitionsgruppen, Geldflüsse, Tourismusunternehmen und Aktionärsnetzwerke, in Abstimmung mit regionalen Sicherheitsstellen. Nach Schätzungen leben derzeit etwa 2.000 israelische Staatsbürger auf Koh Phangan, davon rund 500 dauerhaft, viele davon im Immobilien-, Fahrzeugvermietungs- und Unternehmenssektor tätig. Die Ermittlungen zur Rechtmäßigkeit dieser Aktivitäten dauern an.

Surat Thanis Gouverneur Theerut Supaviboolpol betonte die Verantwortung der lokalen Behörden, die Einhaltung thailändischer Gesetze beim Grundstückserwerb zu gewährleisten. Gleichzeitig erklärte Polizeigeneralleutnant Sitthichai Lokanphai, Kommandeur der Polizei für Südthailand, man werde gegen illegale Aktivitäten von Ausländern in sieben südlichen Provinzen konsequent vorgehen. „Gute Menschen leben sicher und in Frieden – Kriminelle werden es überall schwer haben“, so Sitthichai.

Pol. Col. Saranyu Chamnanchai, stellvertretender Polizeikommandeur der Region 8, bestätigte, dass Unternehmen mit falschen thailändischen Strohmännern bereits ins Visier genommen wurden, um verdeckte ausländische Eigentumsstrukturen aufzudecken.

Beamte weisen darauf hin, dass diese Problematik nicht neu ist – ähnliche Spannungen traten bereits in Pai (Provinz Mae Hong Son) auf. Sie unterstreichen, dass alle Ausländer thailändisches Recht respektieren müssen, um Konflikte mit Gemeinden und Umweltschäden zu vermeiden. Laufende Ermittlungen sollen illegale Landnahme eindämmen und zugleich die Rechte der lokalen Bevölkerung schützen.