Thailands Straßen im Fokus tödliche Kollisionen zeigen wie brüchig das Vertrauen im Verkehr ist

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Tragödie auf thailändischer Straße – 71-jähriger stirbt nach Kollision mit wendendem 22-Rad-Lkw in Amphawa.

PATTAYA, Thailand – Trotz Resorts, Geschäften und endloser Reihen von Motorrädern und Baht-Bussen basiert der Straßenverkehr in Thailand oft auf einem stillschweigenden Vertrauen. Große und kleine Fahrzeuge – von Mopeds bis hin zu 22-Rad-Lastwagen – teilen sich engen Raum in einem ununterbrochenen Tanz, der nur durch wenige Zentimeter getrennt ist. Städte wie Pattaya haben gelernt, mit diesem Chaos umzugehen – doch landesweit bleibt die Situation fragil.

Ein tragischer Unfall auf der Samut Songkhram–Bang Phae Road am 12. Juli machte erneut deutlich, wie schnell dieses fragile Vertrauen zerbrechen kann.
Gegen 19:18 Uhr war der 71-jährige Bangkoker Charnpinit Songchai mit seinem Pkw in Richtung Mae Klong unterwegs. Nahe einer Tankstelle im Bezirk Amphawa bog gerade ein schwer beladener 22-Rad-Lkw mit Fertigbetonpfählen langsam auf einem U-Turn ab und blockierte beide Fahrspuren.



Laut Aufnahmen der Überwachungskamera prallte Charnpinits Wagen ungebremst gegen die Mitte des Aufliegers. Er erlitt dabei lebensgefährliche Verletzungen. Rettungskräfte versuchten ihn mit hydraulischem Gerät aus dem Wrack zu befreien und leisteten noch vor Ort Wiederbelebungsmaßnahmen – leider ohne Erfolg.

Die Polizei stellte fest, dass der Anhänger, gefahren von dem 56-jährigen Thanmanee, weder seitliche Begrenzungslichter noch ein hinteres Nummernschild hatte. Zudem war es bereits dunkel, und der ältere Fahrer kannte die Strecke vermutlich nicht gut genug, um das Hindernis rechtzeitig zu erkennen. Der Unfall führte zu einem kilometerlangen Stau von über fünf Kilometern; Fahrzeuge mussten teilweise gegen die Fahrtrichtung umgeleitet werden, um die Strecke freizumachen.

Pkw prallt in Anhänger, der die Straße blockierte – schlechte Sicht und beengter Raum führten zum tödlichen U-Turn-Unfall.

Auch wenn sich dieser Unfall nicht in Pattaya ereignete, sind die Lehren daraus für das ganze Land relevant. In Pattaya teilen sich Einheimische und Touristen enge Straßen mit Baht-Bussen, Lieferwagen, Privatautos, Motorrädern und Reisebussen – ein fragiles System, das auf Routine, Sekundenentscheidungen und der Annahme basiert, dass alle Fahrer aufmerksam bleiben.

Doch wird dieses Vertrauen durch Müdigkeit, Unerfahrenheit, schlechte Sicht oder unzureichende Beleuchtung gebrochen, sind die Folgen oft tödlich.


Thailands Verkehrsbehörden und lokale Verantwortliche fordern seit Langem bessere Beleuchtung, reflektierende Schilder und strengere Kontrollen an U-Turn-Stellen – insbesondere auf stark befahrenen Überlandstraßen. Der jüngste Unfall macht die Dringlichkeit dieser Maßnahmen noch einmal deutlich.

Derweil balanciert Pattaya weiter zwischen wachsendem Verkehr und begrenztem Raum – ein System, das nur durch gegenseitiges Vertrauen funktioniert. Doch wie das Beispiel aus Amphawa zeigt: Dieses Vertrauen braucht auch Infrastruktur, Wartung und Wachsamkeit – sonst bricht es zusammen.

Pattayas Straßen beruhen auf gemeinsamem Vertrauen – doch der tödliche Unfall in Samut Songkhram zeigt, wie brüchig dieses Vertrauen ist.