
PATTAYA, Thailand – Pattaya Mail erhielt kürzlich zahlreiche Anfragen von Expats, insbesondere Rentnern, die mehr als die Hälfte des Jahres in Thailand leben, zu ihrem seit Januar 2024 nach Thailand überwiesenen Auslandseinkommen. Bereits zu Beginn sei betont: Der typische Rentner, der von bereits im Heimatland versteuertem Einkommen lebt, muss nicht in Panik geraten oder befürchten, dass sein Wohl durch drohende Steuer- oder Einwanderungsmaßnahmen gefährdet ist.
Die Regierung unter Premierminister Anutin Charnvirakul wurde vor Kurzem von Seiner Majestät dem König ernannt. Der neue Finanzminister Ekniti Nitithanprapas ist ein unabhängiger, politisch ungebundener Experte, der vom Premierminister aufgrund seiner jahrzehntelangen finanziellen Erfahrung ausgewählt wurde. Er war Direktor der Treasury-Abteilung, Leiter der Revenue- und Excise-Abteilungen – zwei der größten Steuerbehörden Thailands – sowie in mehreren weiteren relevanten Positionen tätig und kennt alle wichtigen Fragen sehr genau.
In der viermonatigen Amtszeit vor der nächsten Parlamentswahl sind jedoch kaum größere Ankündigungen zur Besteuerung von Auslandseinkommen zu erwarten. Die Regierung konzentriert sich auf breite Wirtschaftspolitik, wie die schnelle wirtschaftliche Erholung und die öffentliche Verschuldung. Gerüchte, wonach Auslandseinkommen, das im Jahr des Erwerbs oder im unmittelbar darauf folgenden Jahr nach Thailand überwiesen wird, steuerfrei sei, wurden von der Anutin-Administration bislang nicht bestätigt und gelten als überholt.
Ob Rentner für das Kalenderjahr 2025 (erste drei Monate 2026) eine Steuererklärung beim Revenue Department ausfüllen sollten, lässt sich nicht einfach mit Ja oder Nein beantworten. Typische Rentner, die vollständig von bereits versteuertem Auslandseinkommen leben, stehen nicht im Fokus des Revenue Departments, unabhängig von den 61 Doppelbesteuerungsabkommen. Personen mit Einkommen innerhalb Thailands oder solche, die weltweit mit Unternehmen finanziell verbunden sind und Geld nach Thailand transferieren, könnten eine andere Situation haben. Es ist zudem unwahrscheinlich, dass jährlich verlängerbare Rentnervisa in absehbarer Zeit an eine Registrierungsnummer beim Revenue Department gebunden werden.
Vor der nächsten Parlamentswahl, voraussichtlich im März oder April 2026, könnten weitere Initiativen umgesetzt werden. Es wird überlegt, ob Thailand ein Steuersystem einführt, das das weltweite Einkommen einer Person berücksichtigt, was jedoch ein Gesetzgebungsverfahren erfordern würde. Auch eine negative Einkommenssteuer, die auf einer umfassenden Datenbank der Einkünfte aller Bewohner basiert, könnte in Betracht gezogen werden. Finanzminister Ekniti hat Thailand in OECD-Ausschüssen vertreten, die für die negative Einkommenssteuer bekannt sind. Einzelheiten sind jedoch noch unklar.
Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die meisten persönlichen Steuern in Thailand von thailändischen Staatsbürgern gezahlt werden – und dies auch künftig der Fall sein wird. Weniger als 20 Prozent der Thais haben jemals eine persönliche Steuererklärung ausgefüllt. Zwar wollen die thailändischen Behörden die Steuererträge erhöhen und diversifizieren – ähnlich wie die Nachbarländer – doch die Datenbanken des Revenue Departments sind noch weit davon entfernt, vollständig zu sein.
Ausländische Rentner, die eine 15-minütige Beratung zu ihrer persönlichen Steuerlage wünschen, können sich gerne über die untenstehenden Kontaktdaten an mich wenden. Die Beratung ist vollkommen kostenlos.
Victor Wong (Peerasan Wongsri)
Victor Law Pattaya/Finanz- und Steuerexperte
Email: <[email protected]> Tel. 062-8795414









