Thailänder strömen zurück – Sorge über mögliche Grenzschließung zu Kambodscha

0
1002
Grenzpanik in Sa Kaeo: Rückkehrer mit Haustieren und Habseligkeiten strömen über Aranyaprathet nach Thailand, während Militär und Behörden die Kontrollen verschärfen. Landwirte dürfen Grenzfelder nur zu festen Zeiten betreten.

SA KAEO, Thailand – Inmitten wachsender Spannungen an der thailändisch-kambodschanischen Grenze hat sich am Samstag unter thailändischen Staatsbürgern eine Welle der Besorgnis ausgebreitet. Hunderte eilten zurück nach Thailand, aus Angst, dass kambodschanische Behörden die Grenzübergänge vorübergehend schließen könnten.

Am permanenten Grenzübergang Khlong Luek in Aranyaprathet, Provinz Sa Kaeo, herrschte hektisches Treiben. Viele der Rückkehrer waren zuvor in Kambodscha beruflich tätig, hatten dort Urlaub gemacht oder Casinos besucht. Einige führten sogar ihre Haustiere – Hunde und Katzen – mit sich zurück.



Der Ansturm begann bereits in den frühen Morgenstunden. Vor den Schaltern der Einwanderungsbehörde bildeten sich lange Schlangen. Rückkehrer berichteten von ungewöhnlichen militärischen Aktivitäten und wachsender Unsicherheit auf der kambodschanischen Seite.

„Ich habe gehört, die Grenze könnte heute schließen, also habe ich alles gepackt und bin sofort los“, sagte eine Frau, die ihren kleinen Hund bei sich trug. „Wenn ich geblieben wäre, hätte ich vielleicht wochenlang nicht zurückgekonnt. Niemand weiß, wie schlimm es noch wird.“


Offiziell wurde von kambodschanischer Seite bislang keine Schließung angekündigt, doch Gerüchte über politische Instabilität und Truppenbewegungen nähren die Angst. Einige Rückkehrer trugen schweres Gepäck – ein Hinweis darauf, dass sie nicht so bald zurückkehren wollen.

Die thailändischen Grenz- und Sicherheitsbehörden sind in voller Stärke im Einsatz, um die Einreiseabwicklung zu beschleunigen und für Ordnung zu sorgen. Die Situation wird kontinuierlich überwacht; Notfallpläne stehen bereit, falls sich die Lage abrupt ändern sollte.


Taphaya-Distrikt: Natürliche Übergänge gesperrt, Kontrollen verschärft

Auch im nahegelegenen Bezirk Taphaya wurden alle inoffiziellen Grenzübergänge vorsorglich geschlossen. Der temporäre Übergang bei Ban Bueng Takuan bleibt jedoch unter strenger Beobachtung geöffnet.

Trotz der Lage waren weiterhin kambodschanische Bürger zu sehen, die zum Einkaufen nach Thailand kamen – allerdings in geringerer Zahl. Entlang der Sre Pen Road, nur zwei Kilometer von der Grenze entfernt, warnen Schilder vor gefährlichen Bereichen mit Blindgängern. Die Durchfahrt ist nur über markierte Wege gestattet.

Thailändischen Bauern ist weiterhin der Zugang zu ihren Feldern entlang der Grenze gestattet – allerdings nur zwischen 8:00 und 16:00 Uhr.

Während sich die Lage weiter zuspitzt, stehen beide Regierungen unter Druck, Sicherheit zu gewährleisten und Panik zu vermeiden. Noch ist die Grenze offen – doch die Stimmung ist alles andere als ruhig.