Starker Baht nähert sich 30 je Dollar und belastet Pattayas Tourismus

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Ein ausländisches Paar prüft die Wechselkurse an einer Wechselstube in Pattaya, während sich der thailändische Baht der Marke von 30 je US-Dollar nähert und den Touristenkonsum unter Druck setzt. (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Der thailändische Baht hat sich in dieser Woche weiter aufgewertet und nähert sich der psychologisch wichtigen Marke von 30 Baht je US-Dollar. Diese Entwicklung weckt bei Tourismusbetrieben und Langzeitbesuchern in Pattaya erneut Sorgen über steigende Kosten und eine sinkende Kaufkraft ausländischer Gäste.

Krungthai Global Markets teilte mit, dass der Baht am 23. Dezember bei 31,12 pro US-Dollar eröffnete und damit etwas stärker war als zum vorherigen Handelsschluss bei 31,18. Die Bank rechnet in den kommenden 24 Stunden mit einer Handelsspanne zwischen 31,05 und 31,20 und spricht von einem allmählichen „seitwärts-abwärts gerichteten“ Aufwertungstrend.



Unterstützt wird die Stärke des Baht durch einen schwächeren US-Dollar, eine verbesserte Risikobereitschaft an den globalen Märkten sowie eine erneute Aufwertung des japanischen Yen. Während diese Entwicklung von Importeuren und ausländischen Investoren begrüßt wird, gilt sie zunehmend als Gegenwind für Thailands stark tourismusabhängige Städte – insbesondere für Pattaya.

Lokale Tourismusunternehmer berichten, dass die Auswirkungen der starken Währung bereits spürbar sind. Ausländische Besucher würden vorsichtiger ausgeben, Aufenthalte verkürzen und bei freiwilligen Ausgaben wie Restaurantbesuchen, Unterhaltung oder Ausflügen sparen. Für Langzeitgäste verschärft die Währungsentwicklung zudem den Druck durch Inflation, steigende Mieten und höhere Preise für Dienstleistungen.


„Touristen kommen weiterhin, aber sie überlegen genauer, wofür sie Geld ausgeben“, sagte ein Geschäftsinhaber aus Pattaya. „Als der Baht bei 36 oder 37 lag, fühlten sich die Besucher wohler. Bei 31 – und womöglich bald 30 – wirkt alles teuer.“

Obwohl die offiziellen Ankunftszahlen im Tourismus weiterhin hoch sind, betonen Geschäftsinhaber, dass diese Zahlen einen Rückgang der Pro-Kopf-Ausgaben verdecken. Dieser Trend sei besonders bei wiederkehrenden Besuchern und Ruheständlern spürbar, die auf feste Einkünfte aus dem Ausland angewiesen sind.

Branchenbeobachter warnen, dass ein nachhaltiger Kurs unter 31 in Richtung 30 Baht je US-Dollar das Reiseverhalten verändern könnte. Preisbewusste Urlauber könnten vermehrt alternative Reiseziele in Südostasien wählen, wo die Währungen schwächer und die Lebenshaltungskosten niedriger sind.


Tourismusverbände fordern die politischen Entscheidungsträger seit Längerem auf, nicht nur die Ankunftszahlen zu betrachten, sondern auch die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen einer starken Währung auf lokale Unternehmen, Beschäftigung und den Langzeittourismus zu berücksichtigen – ein Segment, auf das Pattaya traditionell zur Stabilisierung in ruhigeren Zeiten angewiesen ist.

Mit Blick auf die bevorstehende Reisesaison zum Jahresende beobachten die Betreiber die Wechselkursentwicklung genau. Denn für viele Besucher entscheidet zunehmend der Wechselkurs – und nicht Marketingkampagnen – darüber, wie lange sie bleiben und wie viel sie ausgeben.