Starker Baht schmälert den Erholungseffekt – Touristen in Pattaya spüren Wechselkurs trotz Hotelrabatten

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Zwischen Aufschwung und Kaufkraftverlust – Während Pattaya internationale Gäste zurücklocken will, bremst der starke Baht die Lust auf sorgenfreie Ferientage. (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Trotz verlockender Hotelangebote, leererer Strände und frischer Luft in der Nebensaison, berichten internationale Touristen, dass der derzeit starke thailändische Baht zunehmend das Preis-Leistungs-Verhältnis untergräbt, das Pattaya einst so attraktiv machte.

Am 4. Juli 2025 schloss der Baht mit 32,35 zum US-Dollar, leicht stärker als am Vortag (32,38). Obwohl die Währung nach robusten US-Arbeitsmarktzahlen am Morgen kurzzeitig schwächer wurde, erholte sie sich am Nachmittag aufgrund nachlassender Dollar-Stärke im Vorfeld entscheidender US-Handelsverhandlungen, deren Frist auf den 9. Juli fällt.



Für die kommende Woche erwarten Analysten eine Handelsspanne zwischen 32,00 und 32,80, abhängig von verschiedenen Wirtschaftsindikatoren – darunter Thailands Inflationszahlen für Juni, ausländische Kapitalbewegungen und das Protokoll der US-Notenbanksitzung. Unterdessen veräußerten ausländische Investoren 2,3 Milliarden Baht an thailändischen Aktien und fast 1,5 Milliarden Baht an Staatsanleihen – ein Zeichen anhaltender Vorsicht gegenüber Schwellenländern.

Mit einem aktuellen Kurs von 38 Baht für den Euro und 44 Baht für das britische Pfund spüren auch preissensible europäische Reisende die Auswirkungen. Ein langjähriger britischer Urlauber sagte: „Der Strand ist ruhig, die Straßen angenehm leer, und mein Stammhotel hat mir 30 % Rabatt gegeben. Aber bei diesem Pfundkurs gebe ich trotzdem mehr für Alltagsdinge aus als noch vor fünf Jahren.“

Einheimische Geschäftsleute haben diese Entwicklung ebenfalls bemerkt. Zwar sei die Hotelauslastung durch aggressive Preisaktionen leicht gestiegen, doch das tägliche Ausgabeverhalten ausländischer Gäste habe sich merklich verändert. „Sie übernachten – aber sie geben nicht mehr viel aus“, so der Manager eines Gästehauses im Zentrum von Pattaya. „Es ist der Wechselkurs, nicht der Zimmerpreis, der ihnen wehtut.“

Der starke Baht bleibt ein zweischneidiges Schwert für Pattaya. Einerseits steht er für wirtschaftliche Stabilität und Vertrauen in den thailändischen Markt, andererseits gefährdet er das Erholungsmodell der Stadt, das stark auf ausländische Konsumausgaben angewiesen ist. Manche Gäste passen ihr Verhalten entsprechend an. „Mit den gestiegenen Lebensmittelpreisen und dem schwachen Euro habe ich mir die Inseltrips dieses Jahr gespart“, berichtet ein deutscher Rentner in Jomtien. „Ich komme wegen der Sonne und der Ruhe, nicht um meine Ersparnisse zu verbrennen.“

Trotzdem könnte Pattayas stärkste Waffe derzeit das Timing sein: Die Masse bleibt noch fern, die Luft ist nach den Regenfällen klar, und die Hotelpreise gehören weiterhin zu den günstigsten in Südostasien – auch wenn der Baht dabei einen Teil des Ersparten wieder auffrisst.