Pattayas „Tech-Modell“ senkt laut Polizei Kriminalitätsrate um 40 Prozent

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Touristenpolizei in Pattaya prüft Technologie, die Kfz-Kennzeichen aus der Ferne lesen und Personen mit Fahndungsdatenbanken abgleichen kann.

PATTAYA, Thailand – Die thailändische Provinzpolizei berichtet, dass neue Technologien in Pattaya die Zahl der Körperverletzungen und Eigentumsdelikte um mindestens 40 Prozent gesenkt haben. Polizei-Lieutenant-General Yingos Thepchamnong, Chef der Region 2, erklärte, dass gezielte und proaktive Polizeiarbeit dazu geführt habe, Bedrohungen schneller zu erkennen und Verdächtige im beliebten Badeort zeitnah festzunehmen.



Das jüngste „Pattaya-Modell“ setzt auf moderne mobile Einsatzfahrzeuge mit intelligenten Überwachungskameras in stark frequentierten Bereichen. Zudem wird eine durch Künstliche Intelligenz unterstützte Datenbank genutzt, um gesuchte oder als risikoreich eingestufte Personen zu identifizieren. Entwickelt wurde das System in Zusammenarbeit von Touristen- und Einwanderungspolizei mit den Stadtbehörden Pattayas sowie dem Central Investigation Bureau.


Auch das britische Unternehmen Gorilla Technology ist als Vertragspartner an Bord. Es bringt Expertise in den Bereichen internationale Sicherheit, Künstliche Intelligenz und effizientes Ressourcenmanagement ein. Dank moderner Gesichtserkennung können Straßencams inzwischen zufällig erfasste Personen identifizieren, während neueste Technik sogar ausgeschaltete Mobilgeräte orten kann. Mike Wang, Direktor von Gorilla für Thailand und Asien, sagte: „Pattaya entwickelt sich regional und weltweit zu einem neuen Maßstab.“

New Yorker Polizei mit einem Hightech-Roboter, der Flughäfen patrouilliert.

Allerdings ist es schwierig, die tatsächliche Verbesserung in der Kriminalstatistik exakt nachzuweisen, da viele Delikte gar nicht erst angezeigt werden. Zudem gibt es Straftaten, bei denen beide Seiten zustimmen, wie etwa gemeinsamer Drogenkonsum. Doch Technologieexperten sehen weitere Fortschritte bereits in Sichtweite: selbstfahrende Polizeifahrzeuge, forensische Software zur Wiederherstellung von Fingerabdrücken oder Virtual-Reality-Trainings, um Polizisten auf Bedrohungen wie Amokläufe oder öffentliche Unruhen vorzubereiten.


Auch hochauflösende Drohnen, Computerprogramme zur Wiederherstellung gelöschter Dateien und tragbare Geräte, die Nutzer bei Online-Finanzbetrug oder Kinderpornografie entlarven können, sind in Planung. In China patrouilliert bereits der kugelsichere Roboter AnBot in Banken und Schulen, während am Flughafen Dubai Touchscreens mit Robotik-Offizieren verbunden sind.

Wenn „Big Brother“ früher noch aus der Ferne zusah, rückt er inzwischen immer näher – und wird fast zum Familienmitglied.