
PATTAYA, Thailand – Nach zunehmenden Beschwerden aus der Bevölkerung führten Polizisten am Abend des 1. August entlang der Beach Road eine Kontrolle durch. Anlass waren Straßenhändler, die mit Motorrädern samt Seitenwagen direkt auf öffentlichen Straßen Essen und Waren anboten – zum Ärger von Anwohnern und Touristen und verbunden mit Verkehrsbehinderungen. Die Kontrolle, geleitet von Police Lieutenant Colonel Phanuphong Nimsuwan von der Polizeistation Pattaya City, endete mit Bußgeldern in Höhe von jeweils 500 Baht für 17 Händler wegen illegalen Parkens und Behinderung des Verkehrs.
Besondere Aufmerksamkeit zog dabei ein Fall auf sich: Ein 22-jähriger vietnamesischer Staatsbürger, identifiziert als Ho The Khoi, wurde beim Verkauf von gegrilltem Schweinefleisch aus einem Seitenwagen ohne Arbeitserlaubnis erwischt. Er wurde wegen Verstoßes gegen das königliche Dekret zum Schutz bestimmter Berufe für thailändische Staatsbürger angeklagt. Ihm droht nun eine Geldstrafe zwischen 5.000 und 10.000 Baht sowie die Ausweisung aus Thailand.
Der Vorfall hat eine öffentliche Debatte über ungleiche Kontrollen und mangelnde Aufsicht neu entfacht, insbesondere in Pattaya und umliegenden Gebieten wie Sattahip. Anwohner wiesen darauf hin, dass trotz gelegentlicher Festnahmen ausländische Händler weiterhin offen dutzende, wenn nicht hunderte Verkaufsstände an Stränden und Märkten betreiben. Besonders häufig würden Eiswagen, Grillstände und Insekten-Snack-Verkäufer von Nicht-Thais geführt, scheinbar ohne Angst vor Kontrollen. Dies weckt den Verdacht auf informelle Schutzgelder oder Bestechung.
„Es gibt ganze Morgenmärkte, auf denen burmesische und kambodschanische Verkäufer dominieren“, kommentierte ein Einwohner. Andere verwiesen auf Nachtmärkte und Strandabschnitte, an denen sich „ganze Gemeinschaften ausländischer Arbeiter“ niedergelassen hätten. Besonders der Mittwochs- und Freitagsmarkt in Sattahip wurde als Beispiel genannt, wo ausländische Stände die thailändischen zahlenmäßig übertreffen.
Die Kritik beschränkt sich nicht nur auf die Legalität: Viele äußern auch Sorgen über Qualität und Authentizität der Speisen von Nicht-Thais, die dem Ruf der thailändischen Küche schade. Der Runway Market wurde konkret als Negativbeispiel genannt, wo „schlechter Geschmack und unhygienische Zubereitung“ das Image ruinieren würden.
Gleichzeitig zweifeln viele an der Wirksamkeit der Maßnahmen. Die Bußgelder würden wenig bringen, da die Händler oft schon nach wenigen Tagen an denselben Orten stünden. „Man kann sie hundertmal erwischen, sie kommen immer wieder“, so ein Anwohner. Andere vermuten, dass Kontrollen nur erfolgen, wenn Händler sich weigern, Schmiergeld zu zahlen, und werfen Beamten direkte Korruption vor.
Trotz der jüngsten Razzia, die Schlagzeilen machte, fordern immer mehr Bürger konsequentere Maßnahmen und bessere Einwanderungskontrollen. Während Pattaya sein Image für Touristen verbessern will, stellen sich viele die einfache Frage: Wer kontrolliert wirklich die Straßen und Märkte der Stadt?










