
PATTAYA, Thailand – Während die Spannungen an der thailändisch-kambodschanischen Grenze zunehmen, sind die Auswirkungen weit über die Grenzregion hinaus spürbar. Pattaya, eine der wichtigsten Stranddestinationen Thailands, kämpft aktuell mit einem plötzlichen Rückgang des touristischen Vertrauens, stagnierenden Buchungen und nachlassender Geschäftsdynamik – ausgelöst durch Ängste, die sich im ganzen Land verbreiten.
Die thailändische Tourismusbehörde (TAT) meldete erhebliche Einbußen im Osten und Nordosten des Landes infolge der Grenzkrise vom 25. bis 28. Juli. In Grenzstädten wie Aranyaprathet in der Provinz Sa Kaeo gingen Hotelbuchungen auf null zurück. In Trat wurden alle Buchungen in den an Kambodscha angrenzenden Bezirken storniert, während die Inseln Ko Chang, Ko Mak und Ko Kood Stornierungsquoten von bis zu 60 Prozent verzeichneten. Weiter nördlich in Ubon Ratchathani, Surin und Sisaket wurden Gruppenreisen fast vollständig abgesagt; die wenigen belegten Zimmer dienten vor allem Journalisten und Helfern.
Doch die Folgen beschränkten sich nicht auf die Grenzregionen. Auch wichtige Reiseziele wie Bangkok, Chiang Mai und Phuket meldeten Stornierungswellen, teilweise direkt im Zusammenhang mit der Krise. Allein Phuket verlor über 500 Übernachtungen in diesem Zeitraum, davon 63 direkt durch die Unruhen bedingt. Während sich manche Regionen bereits durch neue Buchungen erholen, bleibt Pattaya besonders anfällig.

TAT-Gouverneurin Thapanee Kiatphaiboon erklärte, man arbeite mit Hochdruck: „Psychologische Effekte verbreiten sich schnell“, sagte sie. „Wir starten Kampagnen, um Vertrauen zurückzugewinnen, und informieren laufend über Sicherheitslage und Vorbereitungen.“ Gemeinsam mit in- und ausländischen Büros sowie weiteren Regierungsstellen will man Reisende beruhigen.
In Pattaya berichten Geschäftsinhaber, dass der Schaden nicht nur psychologisch, sondern auch finanziell sei. Strandverkäufer, Betreiber des Nachtlebens und Hoteliers spüren den Besucherrückgang deutlich – ausgerechnet jetzt, wo man nach langen Monaten der Erholung auf neue Impulse gehofft hatte. Pattaya, das stark auf inländische Wochenendurlauber und internationale Gruppenreisen angewiesen ist, gilt nun als Schwerpunkt der nationalen Tourismusoffensive.
Geplant sind Maßnahmen wie Sicherheitskampagnen, flexible Reiseangebote und abgestimmte Routen mit weniger betroffenen Nachbarprovinzen. Sichtbare Zeichen von Ordnung – Rettungsschwimmer, saubere Strände und präsente Sicherheitskräfte – sollen zusätzlich Vertrauen schaffen.
Obwohl sich die Lage an der Grenze inzwischen beruhigt hat, zeigt die Krise, wie eng vernetzt – und anfällig – der Tourismussektor ist. Für Pattaya dürften die nächsten Wochen entscheiden, ob die Stadt wieder an Fahrt gewinnt oder weiter in eine Nebensaison abrutscht, die mehr von Angst als von Fakten geprägt ist.









