Betreten Thailands wird für Touristen bald 300 Baht kosten

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Die umstrittene Einreisegebühr wurde erneut aufgegriffen (Foto: Airports Authority of Thailand).

PATTAYA, Thailand – Der neue Minister für Tourismus und Sport, Atthakorn Sirilatthayakorn, hat angekündigt, dass die lang geplante Einreisegebühr von 300 Baht (ca. 9 US-Dollar) „innerhalb der nächsten vier Monate“ eingeführt werden soll. Bekannt als „ka yeap pan din“ – die Steuer für das Betreten thailändischen Bodens – war der Vorschlag bereits seit fünf Jahren auf dem Tisch, wurde aber von früheren Regierungen aus praktischen Gründen nie umgesetzt.

Laut der jüngsten Ankündigung sollen alle Touristen, die per Flugzeug, Land oder See einreisen, die Pauschalgebühr zahlen. Wie der Betrag eingezogen werden soll, ist bislang unklar. Thailändische Staatsbürger sind nicht betroffen, wodurch die Einbeziehung der Gebühr auf Flugtickets, wie von Airlines bereits im Vorjahr kritisiert, schwierig erscheint. Auch bleibt unklar, wie ein „ausländischer Tourist“ definiert wird – umfasst dies 60-Tage-Visafreisteller, oder beispielsweise Rentner mit jährlich verlängerbaren Visa?

Bisher hat kein Tourismusminister eine effiziente Methode zur Einnahmeerhebung gefunden. Mautstationen an Flughäfen, Land- oder Seegrenzen wären kaum praktikabel und würden zu Verzögerungen und Verwirrung führen. Eine Verknüpfung mit der Thailand Digital Arrival Card (TDAC) wäre denkbar, doch hier steckt der Teufel im Detail, da die TDAC bislang als kostenlos beworben wurde.



Unklar bleibt auch, wer von der neuen Steuer profitiert. Mögliche Einsatzzwecke wären die Erhaltung oder Verbesserung von Sehenswürdigkeiten, die Förderung von Zweitstädten außerhalb von Pattaya oder Phuket oder Marketingkampagnen im Ausland. Medizinische Versorgung für Touristen ist offenbar nicht vorgesehen, ebenso wenig automatische Entschädigungen bei Unfällen. Eventuell könnte ein Fonds für Sicherheitsmaßnahmen oder Notfallinfrastruktur eingerichtet werden – Details stehen jedoch noch aus.


Der Minister betonte, dass Touristen klar informiert werden müssen, welchen Nutzen sie von der Gebühr haben. Auf sozialen Medien fiel die Reaktion bislang überwiegend negativ aus. Mit Blick auf die geplante Einführung bis spätestens Januar 2026 steht die Regierung unter erheblichem Zeitdruck, die Details schnell zu klären – oder erneut eine Verschiebung zu verkünden.