PATTAYA, Thailand – Thailand kämpft derzeit mit einem Rückgang der internationalen Touristenzahlen – insbesondere chinesische Gäste bleiben vermehrt aus. Währenddessen erlebt Malaysia einen Boom: Statt der ursprünglich anvisierten 27,3 Millionen kamen im vergangenen Jahr über 38 Millionen Besucher – ein neuer Spitzenwert in der ASEAN-Region, der Thailand mit seinen 35,5 Millionen überholt hat.
Doch was macht Malaysia attraktiver? Und was bleibt Thailands Stärke?
Beide Länder bieten atemberaubende Natur – von Bergen bis zu tropischen Stränden. Doch was Thailand einzigartig macht, ist seine lebendige Kultur, die buddhistische Lebensweise, die offene Gesellschaft und der unvergleichliche Charme der thailändischen Gastfreundschaft. Malaysia hingegen ist geprägt von stärkerem religiösem Einfluss, konservativeren Normen und strenger Ordnung – Eigenschaften, die zwar für Sicherheit sorgen, aber weniger „Urlaubsgefühl“ vermitteln.
Daten zeigen: Nur wenige Thais reisen nach Malaysia, und wer dort war, kehrt selten begeistert zurück. Umgekehrt zieht Thailand viele Malaysier immer wieder an – wegen der Freiheit, der Freundlichkeit und des vielfältigen Vergnügungsangebots.
Ein großer Teil der 38 Millionen Malaysia-Touristen stammt übrigens aus Singapur. Tagesausflügler, vor allem ins nahegelegene Johor, verzerren die Statistik: Über 9 Millionen Einreisen allein aus Singapur – mehr als dessen Bevölkerung.
Dennoch nutzt Malaysia diese Zahlen erfolgreich für politisches Marketing. Der deutliche Vorsprung gegenüber Thailand signalisiert: Wer jetzt auf Sicherheit und Organisation setzt, gewinnt Marktanteile.
Und genau hier liegt Thailands Schwäche. Während Malaysia mit Ordnung punktet, leidet Thailand unter Sicherheitsproblemen: Kleinkriminalität, Betrugsfälle, Menschenhandel und unzureichende Polizeipräsenz in Touristenzentren schrecken viele ab. Für zahlreiche Reisende ist dies mittlerweile der Hauptgrund, Thailand zu meiden.
Fazit: Thailand hat immer noch das, was Malaysia fehlt – kulturelle Tiefe, Freigeist und Lebensfreude. Doch ohne mehr Sicherheit könnten selbst diese Vorzüge bald nicht mehr reichen, um den Rückstand in der Tourismusbilanz aufzuholen.
