Touristen sagen Wir lieben Pattaya, aber die Straßen sind außer Kontrolle

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Touristen beklagen zunehmende Gefahren auf Pattayas Straßen: rücksichtsloses Verhalten von Motorradfahrern, plötzlich stoppende Baht-Busse – und kaum sichtbare Kontrollen.

PATTAYA, Thailand – Mit dem vollständigen Wiederaufleben des Tourismus schlagen viele langjährige ausländische Besucher Pattayas Alarm – nicht wegen Stränden oder Nachtleben, sondern wegen der gefährlichen Zustände auf den Straßen. Während sie weiterhin zur lokalen Wirtschaft beitragen, nutzen sie zunehmend ihre Stimmen, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Die Botschaft ist eindeutig: Sie lieben Pattaya, aber sie sind es leid, ihr Leben zu riskieren, nur um eine Straße zu überqueren.



„Die meisten Fahrer halten nicht einmal an roten Ampeln“, berichtete ein regelmäßiger Tourist. „Autos, Motorräder – alle rasen einfach durch. Es herrscht pures Chaos.“ Besonders problematisch seien die abrupten Stopps von Baht-Bussen mitten im Verkehr. „Motorräder schlängeln sich einfach ohne Rücksicht vorbei, obwohl Leute ein- oder aussteigen wollen“, sagte ein anderer Besucher. „Ich wurde schon mehrfach fast angefahren. Und es sind nicht nur Thais – auch Touristen verhalten sich so. Ich weiß nicht einmal mehr, was die Lösung sein soll.“

Kritik richtet sich besonders gegen das Verhalten vieler Motorradfahrer. Touristen beklagen mangelnde Disziplin und kaum Konsequenzen bei Verstößen. Was besonders frustriert, ist die wahrgenommene Ungleichbehandlung. „Strenge Durchsetzung ist die Lösung“, sagte ein deutscher Rentner. „Aber Einheimische werden hier nie zur Rechenschaft gezogen – es gibt nur mündliche Verwarnungen, die nirgendwo festgehalten werden. Das bringt nichts.“


Neben konsequenteren Strafen fordern viele Besucher auch infrastrukturelle Verbesserungen: bessere Beleuchtung, deutlich markierte Zebrastreifen, klarere Beschilderung und Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung an kritischen Kreuzungen. Ein kürzliches Unglück, bei dem ein Tourist von einem Motorrad erfasst wurde, das durch einen Baht-Bus verdeckt war, unterstrich die Notwendigkeit physischer Sicherheitsmaßnahmen für Fußgänger.

Ein australisches Ehepaar, das jährlich nach Pattaya reist, betonte: „Wir wollen Pattaya nicht kritisieren – wir wollen helfen. Das Problem zu ignorieren, hilft niemandem. Ein schwerer Unfall kann einen Urlaub oder ein Leben zerstören.“


Das Rathaus hat die Bedenken zur Kenntnis genommen und angekündigt, mögliche Verbesserungen zu prüfen. Dennoch bleibt die Skepsis unter vielen Stammgästen groß, ob wirklich nachhaltige Veränderungen folgen werden.

Bis dahin wollen die Touristen weiter ihre Stimme erheben – nicht aus Frust, sondern aus Verbundenheit mit der Stadt. „Wir sind nicht hier, um uns zu beschweren“, sagte ein Besucher. „Wir wollen nur, dass Pattaya sicherer wird – für alle.“