Thailands Tourismus hofft auf Schlussquartal – Baht-Wechselkurs im Fokus

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Der Baht klettert auf 32,45 zum Dollar – Thailands Tourismushoffnungen ruhen nun auf einem starken Schlussquartal. Doch Sonnenschein und Freundlichkeit allein werden nicht reichen, um die Ausgabenlust der Besucher zu wecken. (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Während Thailands angeschlagener Tourismussektor auf eine kräftige Erholung im letzten Quartal 2025 hofft, warnen Wirtschaftsexperten, dass eine Mischung aus Wechselkursvolatilität, schwacher globaler Nachfrage und geopolitischer Unsicherheit den Weg weiter erschwert. Es brauche gezielte Impulse und kluge politische Maßnahmen, um echte Dynamik zu erzeugen.

Laut TMBThanachart (ttb) eröffnete der thailändische Baht am Montagmorgen (4. August) stärker bei 32,45 Baht pro US-Dollar – ein Zuwachs gegenüber dem Freitagsschlusskurs von 32,87. Die derzeitige Handelsspanne liegt zwischen 32,35 und 32,65 Baht pro Dollar.



Die Aufwertung des Baht ist zum Teil auf enttäuschende US-Arbeitsmarktdaten zurückzuführen: Im Juli wurden nur 73.000 neue Stellen geschaffen, deutlich unter der Prognose von 110.000. Zudem stieg die US-Arbeitslosenquote auf 4,2 %. Dies schürt Erwartungen, dass die US-Notenbank noch in diesem Jahr zweimal die Zinsen senken könnte – möglicherweise beginnend im September –, was den Dollar zusätzlich schwächen dürfte.

Für Unsicherheit an den Märkten sorgt auch die angekündigte vorzeitige Amtsniederlegung von Fed-Gouverneurin Adriana Kugler. Sollte Präsident Donald Trump wiedergewählt werden, hätte er schneller als erwartet die Möglichkeit, eine wirtschaftsfreundlichere Nachfolge zu bestimmen – ein weiteres Signal für eine lockerere Geldpolitik.


Vor diesem Hintergrund bleiben Thailands Tourismusströme – ein- wie ausreisend – fragil. Im Juli waren ausländische Investoren Nettoverkäufer sowohl bei thailändischen Anleihen (2,2 Milliarden Baht) als auch bei Aktien (1,89 Milliarden Baht). Trotz kleiner Wochenendaufschwünge bei Hotels in Städten wie Pattaya fehlt es an nachhaltiger Auslastung.

Branchenanalysten sehen im vierten Quartal – von Oktober bis Dezember – den entscheidenden Wendepunkt. Große Veranstaltungen wie das Pattaya Fireworks Festival, internationale Konferenzen sowie die Hochsaison für europäische und russische Gäste könnten helfen. Doch ohne gezielte Anreize, Visafacilitation und internationale Werbekampagnen droht Thailand hinter den selbst gesetzten Zielen zurückzubleiben.


Zudem könnte ein starker Baht die Preisattraktivität des Landes untergraben – gerade im Vergleich zu regionalen Konkurrenten wie Vietnam oder Indonesien, die mit vorteilhafteren Wechselkursen Fernreisende anziehen.

„Tourismus mag emotional sein, aber Ausgabenentscheidungen sind rational“, sagte ein Hotelier aus Pattaya. „Wenn der Baht zu stark wird, bleiben die Betten leer.“

Im Fokus stehen nun weltweite Wirtschaftsindikatoren, Thailands Inflationsbericht für Juli, Kapitalflüsse, Goldpreistrends sowie die Entwicklungen an der thailändisch-kambodschanischen Grenze – alles Faktoren, die darüber entscheiden könnten, ob Pattayas Strände 2025 als Symbol der Erholung oder als verpasste Chance enden.