
PATTAYA, Thailand – Zum Beginn des letzten Quartals 2025 tritt Thailands Tourismusbranche in die lang erwartete Hochsaison ein. Gleichzeitig steht der Sektor vor mehreren Herausforderungen: Sicherheitsbedenken untergraben das Vertrauen chinesischer Touristen, während die Konkurrenz aus Nachbarländern, insbesondere Vietnam, zunimmt, das internationale Reisende mit neuen Attraktionen anzieht. Zudem macht der starke thailändische Baht Reisen nach Thailand teurer und stellt die neue Regierung unter Premierminister Anutin Charnvirakul vor die schwierige Aufgabe, schnell geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Tassapon Bijleveld, Executive Chairman der Asia Aviation Public Company Limited (AAV), der Muttergesellschaft von Thai AirAsia, betonte, dass aufeinanderfolgende Regierungen den Tourismus stets als Schlüsselindustrie hervorgehoben haben, die schnell Einnahmen generieren kann. Dennoch erhielt der Sektor nur selten Budgetmittel, die seiner Rolle als Wirtschaftsmotor entsprechen, und es mangelt an Unterstützung für den Ausbau „künstlicher Attraktionen“, im Gegensatz zu Nachbarländern, die stark in solche Attraktionen investieren, um Touristen anzulocken.
Aus Sicht der Privatwirtschaft ist die Wiederbelebung von Programmen wie „Khon La Khrueng“ (Halb-Halb-Zuschuss) positiv, da sie sich als wirtschaftsfördernd erwiesen hat. Dennoch kämpft Thailand weiterhin mit Sicherheitswahrnehmungsproblemen, insbesondere bei chinesischen Touristen, und es fehlen proaktive Maßnahmen im Vergleich zu Nachbarländern. Seit Jahresbeginn 2025 sind die Ankünfte chinesischer Touristen um mehr als 30 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen.
„Nach dem chinesischen Neujahr in diesem Jahr sind die Besucherzahlen aus China stark gesunken, da Sicherheitsbedenken herrschten. Die Airlines mussten sich auf Inlandsstrecken konzentrieren. Die vorige Regierung erwog kostenlose Inlandsflüge für internationale Besucher, und es bleibt abzuwarten, wie die neue Regierung vorgehen wird“, so Bijleveld.
Ohne Maßnahmen wird Thailand kämpfen müssen
Traditionell richtet sich der thailändische Tourismus auf zahlungskräftige internationale Reisende, vor allem aus Fernmärkten wie Europa. Thailand kann jedoch alle Segmente bedienen – von Billigfliegern bis zu Luxusreisenden, von Rucksacktouristen bis zu Gästen von Fünf- und Sechs-Sterne-Hotels. Entscheidend sind guter Service, mehr Attraktionen und niedrigere Transportkosten in Touristenzentren. Der starke Baht erschwert dies zusätzlich, da Thailand weniger preiswert erscheint und Touristen zu Nachbarländern abwandern könnten.
„Die Hochsaison von Q4 2025 bis Q1 2026 ist entscheidend, und ohne Stimulusmaßnahmen wird Thailand Schwierigkeiten haben“, betonte Bijleveld.
Starker Baht bedroht Tourismusvorteile
Thailändische Auslandsreisende besuchen zunehmend Japan, da der Yen schwach und der Baht stark ist. Der Wechselkurs von 33 auf 31 Baht pro US-Dollar erleichtert internationalen Reisen für Thais. Dies erklärt, warum Thai AirAsia X im Dezember 2025 eine neue Strecke von Bangkok nach Sendai, Japan, einführt.
Die kurzfristige Herausforderung besteht darin, sicherzustellen, dass der starke Baht Touristen in der Hochsaison nicht abschreckt. Ohne gezielte Eingriffe riskiert Thailand, die Spitzenzeiten für den Tourismus zu verpassen, insbesondere nach Rückgängen in Q2 und Q3, vor allem bei chinesischen Besuchern nach dem chinesischen Neujahr.
Thai AirAsia X fordert Tourismusanreize
Pattra Bussarawong, CEO von Thai AirAsia X, betonte die Bedeutung der Wiederherstellung von Sicherheitsvertrauen, das für den Tourismus entscheidend ist. Internationale Ankünfte in den ersten acht Monaten 2025 lagen bei 23 Millionen und damit 7 % unter dem Vorjahr. Sie forderte die Regierung auf, gezielte Unterstützung über das Co-Payment-Programm hinaus zu gewähren, einschließlich kurzfristiger Maßnahmen wie subventionierter Inlandsflüge für internationale Besucher, ähnlich dem Modell in Japan.
Pattra empfahl zudem die Entwicklung neuer touristischer Attraktionen und Wahrzeichen, um mit Zielen wie Vietnam zu konkurrieren, da derzeit viele internationale Reisende Vietnam Thailand vorziehen.









