
PATTAYA, Thailand – Trotz der jüngsten Aufwertung des thailändischen Baht gegenüber dem US-Dollar warnen Analysten, dass die Währungsstärke allein nicht ausreiche, um Thailands angeschlagenem Tourismussektor neuen Schwung zu verleihen. Unklare politische Weichenstellungen und der wachsende Wettbewerbsdruck durch Nachbarländer wie Vietnam, Malaysia und Indonesien stellen weiterhin erhebliche Herausforderungen dar.
Am Montag (19. Mai) eröffnete der Baht bei 33,19 pro US-Dollar – etwas fester als der Wochenschlusskurs von 33,27. Kurzfristig wird ein Wechselkurs zwischen 33,10 und 33,40 erwartet. Externe Faktoren wie die Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch Moody’s und eine zunehmende Risikoaversion unter Anlegern stützen derzeit die thailändische Währung. Doch im Inland zeichnen sich andere Realitäten ab.
Unentschlossene Visapolitik, unklare Regelungen für digitale Nomaden und das Fehlen einer nachhaltigen Tourismusstrategie lassen Thailand im Vergleich zu dynamischeren Nachbarn zurückfallen. Hinzu kommt eine hohe Korrelation des Baht mit dem Goldpreis (82 % im letzten Monat), die die Währung anfällig für globale Marktschwankungen macht.
In Pattaya, einem der beliebtesten Reiseziele des Landes, berichten Betreiber zwar von einem leichten Anstieg an Touristen – begünstigt durch stabileres Wetter nach dem frühen Monsun – doch die Erholung bleibt fragil. Ohne gezielte politische Maßnahmen zur Förderung von Langzeitaufenthalten, einer Preisregulierung und strategischer Kapazitätsplanung könnte selbst das belebte Strandleben nicht ausreichen, um die nationalen Schwächen zu kompensieren.
Tourismusinsider betonen, dass ein stärkerer Baht nicht automatisch zu höheren Einnahmen oder Besucherzahlen führt, solange eine kohärente nationale Tourismusstrategie fehlt. Zudem könnten anstehende Dividendenabflüsse in Höhe von rund 9,5 Milliarden Baht in dieser Woche den Baht wieder unter Druck setzen – trotz technischer Unterstützungsniveaus bei 33,00 und Widerstand bei 33,50 pro Dollar.
Während die Märkte auf neue Signale aus den USA und von internationalen Notenbanken warten, stellt sich die entscheidende Frage: Kann Thailand seine Wettbewerbsfähigkeit im Tourismus zurückgewinnen, ohne tiefgreifende Strukturreformen? Oder bleibt der starke Baht lediglich ein oberflächlicher Trost für tiefere Schwächen im System?