
PATTAYA, Thailand – In jüngster Zeit mehren sich Beschwerden über übermäßigen nächtlichen Lärm in Pattaya, insbesondere im Bereich der Pattaya Third Road und in der Gegend um Khao Talo. Die Beschwerden, die über die Facebook-Seite „Mayor Beer Direct Line“ und die städtische Hotline 1337 Max eingingen, spiegeln den zunehmenden Unmut von Anwohnern und Besuchern wider.
Die Abteilung für öffentliche Hygiene und Umweltgesundheit des Amts für Gesundheit und Umwelt der Stadt Pattaya hat daraufhin Inspektionen vor Ort durchgeführt und Maßnahmen zur Lärmkontrolle eingeleitet. Im Fokus stehen vor allem Mor Lam-Konzerte (traditionelle Musik aus dem Nordosten Thailands) auf dem Veranstaltungsgelände in Khao Talo sowie große Musikveranstaltungen entlang der Third Road. Der Schallpegel wurde auf maximal 90 Dezibel begrenzt, um die umliegenden Wohngebiete zu entlasten – im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften.
Trotz dieser Maßnahmen bleibt die Belastung hoch. Viele Anwohner beklagen, dass die laute Musik regelmäßig bis 1 oder 2 Uhr morgens andauert – mit starkem Bass, der Gebäude erzittern lässt, und der besonders Kinder, ältere Menschen und Kranke vom Schlafen abhält. Was einst eine ruhige Nachbarschaft war, ist in den letzten zwei Jahren zunehmend vom Nachtlärm geprägt.
Auch die Tourismusbranche, das Rückgrat von Pattayas Wirtschaft, ist betroffen. Vor allem kleinere Hotels und Pensionen in der Nähe der Veranstaltungsorte verzeichnen Beschwerden von Gästen, Buchungsstornierungen und negative Online-Bewertungen. Viele Touristen, die Erholung suchen, sehen sich in ihrem Aufenthalt gestört.
Die Stadtverwaltung hat Veranstalter wiederholt zur Einhaltung der Lärmgrenzen aufgefordert und betont, dass bei Verstößen rechtliche Schritte eingeleitet werden. Die Beschwerdestelle des Rathauses besucht regelmäßig Eventflächen, um die Organisatoren zu sensibilisieren und die Auswirkungen auf Anwohner zu minimieren.
In den sozialen Medien wird neben Kritik auch konstruktive Kritik geäußert. So schlug ein Nutzer vor, Mor Lam-Veranstaltungen auf den Pattaya Beach zu verlegen, wo Touristen möglicherweise aufgeschlossener wären. Andere appellierten an den gegenseitigen Respekt: „Unterhaltung darf nicht auf Kosten der Nachtruhe anderer gehen“, heißt es in einem Kommentar. Ein weiterer schrieb: „Während einige feiern, brauchen andere nach einem harten Arbeitstag Schlaf. Und was ist mit den Kranken? Bitte zeigt Mitgefühl.“
Besonders scharf äußerte sich ein Bewohner zu internationalen Konzerten: „Das Haus hat die ganze Nacht gebebt. Wie soll man bei so einem Lärm Musik genießen? Das war kein Konzert, das war eine Nervenbelastung.“
Diese Vorfälle machen deutlich, dass eine ausgewogene Lösung zwischen lebendiger Unterhaltung und öffentlicher Ruhe dringend nötig ist. Langfristig könnte Pattaya gezwungen sein, seine Veranstaltungspolitik zu überdenken – vor allem in Wohngebieten –, um die Lebensqualität zu sichern und das Image als erstklassiges Reiseziel mit Erholung UND Unterhaltung zu bewahren.