
PATTAYA, Thailand – Pattayas Straßen sind seit langem berüchtigt für ihre gefährliche Mischung aus rücksichtsloser Fahrweise, mangelnder Durchsetzung von Verkehrsregeln und tragischen Unfällen. Jüngste Berichte über sogenannte „kuwaitische Biker-Gangs“, die nachts durch die Stadt rasen – darunter ein Vorfall, bei dem ein Grab-Fahrer und sein Passagier verletzt wurden – haben die Debatte neu entfacht, wem die Straßen wirklich gehören und warum Thailand zu den gefährlichsten Ländern der Welt für Verkehrsteilnehmer zählt.
Den Fokus auf eine Nationalität allein zu legen, greift jedoch zu kurz. Einheimische berichten seit Jahren von thailändischen Teenagern, die auf modifizierten Rollern Wheelies durch den Verkehr ziehen. Langzeitbesucher kennen ihre eigenen Horrorgeschichten von Minivans, die unberechenbar durch die Straßen schlängeln, unlizenzierte Motorradtaxis und Autos, die rote Ampeln ignorieren. „Man braucht keine Gangs, um Pattayas Straßen tödlich zu machen“, sagt ein europäischer Bewohner. „Jeder Tag auf der Beach Road ist ein Glücksspiel.“
Touristen unterschätzen oft die Gefährlichkeit des Stadtverkehrs. Viele werden von der Freiheit billiger Tagesmieten angelockt und fahren große Motorräder ohne Ausbildung, Führerschein oder Helm – ein tödlicher Mix auf nassen, chaotischen Straßen. Einheimische wissen, dass Vermietungen selten nachfragen und die Polizei kaum kontrolliert. Das Ergebnis: unerfahrene Fahrer treffen auf leistungsstarke Maschinen und Pattayas ohnehin gesetzlose Fahrkultur.
Kritiker bemängeln, dass die Durchsetzung oft nur symbolisch erfolgt. Thailändische Jugendliche, die riskant fahren, erhalten kleine Geldstrafen oder Verwarnungen, während wohlhabende ausländische Fahrer – aus Kuwait, dem Nahen Osten oder anderswo – häufig ernsthafte Konsequenzen umgehen können. Der Kreislauf wiederholt sich, Schlagzeilen kehren zurück, und doch ändert sich nichts.

Die Gefahr ist real: Jede Woche berichten Medien über neue Unfälle, Verletzungen und Todesfälle. Viele Anwohner haben sich so daran gewöhnt, dass sie nicht einmal mehr auf die Schlagzeilen klicken. „News, news, news … wieder Tote … aber keine Lösungen“, schreibt ein thailändischer Kommentator bitter.
Einige schlagen einfache Maßnahmen vor: strengere Mietregeln für große Motorräder, konsequente Blacklists und Ausweisungen für ausländische Täter sowie echte Durchsetzung bestehender Verkehrsregeln für alle. Andere gehen weiter und fordern eine Neubewertung der visafreien Liste Thailands, um „Risikogruppen“ bereits vor der Einreise auszuschließen.
Doch die zugrunde liegende Wahrheit ist schwer zu ignorieren. Ob kuwaitische Gangs, unachtsame Touristen oder rücksichtslose thailändische Teenager – Pattayas Straßen sind für alle gefährlich. Solange die Durchsetzung nicht mit der Rhetorik übereinstimmt, wird die Stadt weiterhin mit verletzten Menschen und geschädigtem Vertrauen bezahlen.









