Neues britisches Video wirft Blick hinter Bangkoks Nachtleben

0
781
Zara McDermott im Gespräch mit der Polizei vom Office of the Narcotics Control Board während der Dreharbeiten. (Foto: BBC)

BANGKOK, Thailand – Die britische Reality-TV-Persönlichkeit Zara McDermott zeigt in ihrer neuesten Produktion The Dark Side of Paradise das Nachtleben Bangkoks mit all seinen Facetten: Clubs, Menschen und Widersprüche. Sie genießt die Backpacker-Pub-Crawls ebenso wie luxuriöse Rooftop-Bars, ist jedoch schockiert über frittierte Insekten und die thailändische Polizei, die Touristen zu Urintests auf Drogen verpflichten kann. Das Video macht deutlich, dass schon ein kleiner Fehler auf der Straße in einer Polizeizelle enden kann.



Besondere Einblicke gibt es in die Rotlichtviertel. Zara stellt fest, dass die Khao San Road durch laute Musik und Partystimmung geprägt ist, während die Soi Cowboy ruhiger wirkt und stärker auf kurzfristige sexuelle Dienstleistungen ausgerichtet ist. Ein junger britischer Single beschreibt es als „Benidorm on steroids“. Zara zeigt auch die bürokratischen Besonderheiten der thailändischen Nachtclub-Szene, die kommerzielle und illegale Prostitution zulässt, aber der Polizei Reserverechte zur Durchsetzung belässt.

Das Video wurde im Februar 2025 gedreht. Der abschließende Hinweis, dass Cannabis wieder verboten werden soll, ist mittlerweile überholt: Die neue Regierung unter Premierminister Anutin Charnvirakul plant den Kauf nur noch an medizinische Indikationen zu knüpfen, ohne Rückkehr zur strafrechtlichen Einstufung. Zara ist jedoch von dem allgegenwärtigen Marihuana-Geruch in öffentlichen Bereichen nachts sichtlich irritiert – ein Problem, das dringend angegangen werden muss.

Nützliches Videomaterial zeigt auch die britische Botschaft in Bangkok und deren Möglichkeiten für in Not geratene Staatsangehörige. Seit der Entstufung von Cannabis als Betäubungsmittel ist die Zahl britischer Festnahmen gestiegen, da der Export nach wie vor eine Genehmigung erfordert. Es wird zudem auf die weiterhin bestehende Todesstrafe für Drogenhandel hingewiesen, auch wenn seit den 1970er Jahren kein Ausländer in Thailand hingerichtet wurde.

Zara begleitet ein Konsularbüro zum Einwanderungsgefängnis, darf jedoch nicht mit Kameras hinein. Der Beamte erklärt mehrfach, dass ein Brite wegen zweiminütiger Visaverlängerung festgenommen und abgeschoben wurde. Die Bilder von Gefangenen, die aus einem großen Käfig auf einen Lastwagen verladen werden, verdeutlichen die Konsequenzen von Festnahmen: Die Botschaft hat keine „magische Lösung“.


Die beinahe Festnahme beim Filmen in einer Rotlichtstraße wird ausführlich dargestellt. Ein britischer Mittelsmann oder fixer Thailänder hätte wohl den Konflikt verhindert. Fremde ohne thailändische Sprachkenntnisse sollten Konflikte mit der Polizei unbedingt vermeiden. Zara nimmt jedoch auch an Polizeirazzien in Bars teil, bei denen nach illegalen Drogen wie Kokain oder Methamphetaminen gesucht wird. Sie stellt fest, dass solche Einsätze eher zur Abschreckung dienen, als zu Massenfestnahmen.


Am Ende spricht Zara mit einer Prostituierten über den Alltag. Die junge Frau, unverheiratete Mutter, berichtet, dass viele ihrer Kunden britische Urlauber sind und die Zahl stetig steigt. Außerdem verrät sie, dass manche Väter ihre Teenager-Söhne mitbringen, um „sexuelle Bildung“ durch Erlebnisse zu vermitteln.

Das Video bietet insgesamt einen unterhaltsamen und aufschlussreichen Blick hinter die Kulissen von Bangkoks Nachtleben – Reality-TV vom Feinsten.