
PATTAYA, Thailand – Mit Einbruch der Dunkelheit kehrt der nächtliche Wahnsinn auf Pattayas Straßen zurück. Immer mehr genervte Anwohner berichten, dass kuwaitische Touristen auf gemieteten Motorrädern systematisch Verkehrsregeln missachten: Sie rasen durch die Straßen, liefern sich illegale Rennen und lassen bis in die frühen Morgenstunden illegal getunte Auspuffe aufheulen. Der Lärm und die Rücksichtslosigkeit seien so unerträglich geworden, dass einige Anwohner ihre Wohngebiete bereits verlassen mussten.
Trotz öffentlicher Ankündigungen und punktueller Polizeieinsätze scheint sich die Lage nicht zu bessern. Zwar seien Beamte gelegentlich zu sehen – besonders dann, wenn Fotos für Imagekampagnen gebraucht würden – doch verschwinde ihre Präsenz schnell wieder. Die Ordnungshüter zögen sich dann in klimatisierte Büros zurück, während draußen das Chaos weitergehe.
Kritiker fragen sich zunehmend, welchen Sinn Gesetze haben, wenn sie nicht durchgesetzt werden. Die Forderungen nach der Ausweisung von regelbrechenden Touristen werden lauter, denn viele halten entschiedenes Handeln für längst überfällig.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die offensichtliche Straflosigkeit der Motorradverleiher. Laut Anwohnern vermieten viele dieser Geschäfte weiterhin leistungsstarke Maschinen an risikofreudige Touristen – insbesondere an junge Männer aus Kuwait – obwohl bekannt sei, dass diese damit den Straßenverkehr gefährden. Dieses Muster wiederhole sich Saison für Saison. Manche glauben daher, dass die Behörden bewusst wegsehen oder handlungsunfähig seien.
Zunehmend wird auch die Frage laut: Warum scheinen gerade Touristen aus dem Nahen Osten unangreifbar zu sein? Zahlen sie höhere Summen als andere Nationalitäten? Gibt es persönliche oder diplomatische Verbindungen, die sie vor Konsequenzen schützen? Oder ist Thailand so abhängig vom Touristengeld, dass es bereit ist, öffentliche Sicherheit gegen kurzfristige Einnahmen einzutauschen?
Während andere Reiseziele in der Region – etwa Vietnam – zunehmend an Beliebtheit gewinnen, meinen Beobachter, dass Thailands Toleranz gegenüber Gesetzlosigkeit Touristen langfristig eher abschreckt. Derweil bleibt in Pattaya die Hoffnung auf eine dauerhafte Lösung gering – zumindest solange weder die Täter noch ihre Helfer mit echten Konsequenzen rechnen müssen.










