Kambodscha bleibt ASEAN-Küstenschutzforum fern – Thailands Premierministerin eröffnet Treffen in Pattaya

0
642
Premierministerin Paetongtarn Shinawatra eröffnet das ASEAN-Küstenschutzforum 2025 in Pattaya und gibt den Startschuss für gemeinsame maritimen Sicherheitsübungen – Kambodschas Abwesenheit unterstreicht die angespannten bilateralen Beziehungen.

PATTAYA, Thailand – Thailands Premierministerin Paetongtarn Shinawatra hat am Mittwoch offiziell das ASEAN-Küstenschutzforum 2025 (ASEAN Coast Guard Forum, ACF 2025) sowie eine Reihe koordinierter maritimer Sicherheitsübungen in Pattaya eröffnet. Die Abwesenheit Kambodschas bei der viertägigen Veranstaltung (24.–27. Juni), ausgerichtet im Hilton Pattaya, fiel dabei deutlich auf – insbesondere vor dem Hintergrund zunehmender bilateraler Spannungen.

Das Forum soll die Zusammenarbeit im Bereich der maritimen Sicherheit und Gefahrenabwehr in Südostasien stärken. Unter der Leitung von Admiral Jirapol Wongvith begrüßte die thailändische Marine Delegationen fast aller ASEAN-Mitgliedstaaten sowie Beobachterländer und regionale Partner. Kambodscha blieb dem Treffen trotz Einladung fern und gab keine offizielle Erklärung ab.



In ihrer Eröffnungsrede betonte Premierministerin Paetongtarn die strategische Bedeutung der maritimen Sicherheit für die Stabilität der Region. „Unsere Meere sind nicht nur Handelswege und natürliche Ressourcenquellen, sondern zunehmend anfällig für grenzüberschreitende Kriminalität, Menschenhandel, illegale Fischerei und Drogenschmuggel. ASEAN muss gemeinsam handeln, um diesen Raum zu schützen“, sagte sie.

Ein Höhepunkt des Forums waren Live-Demonstrationen von Such- und Rettungseinsätzen aus der Luft sowie medizinischen Notfallmaßnahmen auf See. Die Übungen fanden vor der Küste von Pattaya Beach statt, in unmittelbarer Nähe des Hilton Hotels, und wurden vom thailändischen Zentrum für maritime Strafverfolgung (Thai-MECC) koordiniert. Premierministerin Paetongtarn erhielt im Anschluss ein Briefing über die interinstitutionelle Arbeitsweise des Zentrums.

Vor der Küste von Pattaya Beach demonstrierten Such- und Rettungseinheiten sowie medizinische Einsatzteams ihre Fähigkeiten, koordiniert vom Thai-MECC – Premierministerin Paetongtarn erhielt ein Lagebriefing zur interinstitutionellen maritimen Strafverfolgung Thailands.

Besonders hervorgehoben wurde die Unterstützung durch das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), das die Zusammenarbeit zwischen den maritimen Sicherheitskräften der ASEAN-Staaten weiter vertiefen soll. Auch UNODC-Vertreter nahmen aktiv am Forum teil.


Die Abwesenheit Kambodschas war unter den Delegierten ein stilles Gesprächsthema. Beobachter bringen sie mit diplomatischen Spannungen in Verbindung, die nach der Veröffentlichung eines Telefonmitschnitts zwischen Paetongtarn Shinawatra und dem ehemaligen kambodschanischen Premierminister Hun Sen aufgekommen sind.

Das ACF wurde 2023 unter der indonesischen ASEAN-Präsidentschaft ins Leben gerufen und fand 2024 auf den Philippinen statt. Mit der Ausrichtung 2025 unterstreicht Thailand die wachsende Bedeutung koordinierter maritimer Maßnahmen in einem geopolitisch herausfordernden Umfeld.


Rund 50 Vertreterinnen und Vertreter aus ASEAN-Mitgliedsländern, Beobachterstaaten und der UNODC nahmen an dem Forum teil. Am Ende der Konferenz sollen Empfehlungen zur engeren behördenübergreifenden Zusammenarbeit, zu gemeinsamen Trainingsprogrammen sowie zum Austausch von sicherheitsrelevanten Informationen vorgelegt werden.

Zum Abschluss ihrer Rede rief Premierministerin Paetongtarn alle Länder dazu auf, langfristige Partnerschaften zur Sicherung von Frieden und Sicherheit auf See aufzubauen und den Zusammenhalt innerhalb der ASEAN-Gemeinschaft zu stärken.