
PATTAYA, Thailand – Pattayas lebhafte Tourismusszene wird seit jeher von einer vielfältigen Mischung internationaler Besucher getragen. Doch die Frage, wer tatsächlich mit seinem Geld den größten Beitrag zur lokalen Wirtschaft leistet, sorgt weiterhin für Diskussionen unter Geschäftsinhabern, Einheimischen und Touristen.
Chinesische Touristen: Führend in der Zahl
Chinesische Touristen sind traditionell ein fester Bestandteil Pattayas. Zwar hat sich ihre Zahl seit Songkran etwa halbiert, doch chinesische Besucher bleiben eine treibende Kraft in Bereichen wie Einzelhandel, Gastronomie, Ausflügen und Strandaktivitäten. Bekannt sind sie vor allem dafür, in Gruppen zu reisen und beim Einkaufen sowie beim Essen großzügig auszugeben. Viele Einheimische hoffen auf ein starkes Comeback aus dem chinesischen Markt, während die thailändische Tourismusbehörde (TAT) intensiv daran arbeitet, mehr Gäste zurückzugewinnen – durch bessere Service-Standards, Charterflüge, Schnellspuren an Flughäfen und erhöhte Sicherheitsmaßnahmen.
Indische Touristen: Mit wachsender Kaufkraft
Indische Touristen gewinnen zunehmend an Bedeutung in Pattaya – sowohl zahlenmäßig als auch wirtschaftlich. Laut TAT besuchten in der ersten Hälfte des Jahres 2025 rund 1,18 Millionen indische Touristen Thailand, was Indien zum drittgrößten Quellmarkt nach Malaysia und China macht. Bis Jahresende rechnet die TAT mit insgesamt 2,5 Millionen indischen Gästen.
Ihr durchschnittlicher Aufenthalt kostet zwischen 40.000 und 70.000 Baht pro Person, oft im Zusammenhang mit Hochzeiten, Geschäftsreisen oder Urlaub. Diese Ausgaben kommen besonders Shopping, Gastronomie und kulturellen Erlebnissen zugute. Einige Branchenkenner meinen sogar, dass die wirtschaftliche Bedeutung indischer Touristen häufig unterschätzt wird.
Westliche Touristen: Weiterhin wichtig, aber vor Herausforderungen
Westliche Besucher, vor allem Rentner und Touristen aus Europa, haben traditionell eine große Rolle für Pattayas Nachtleben und Gastgewerbe gespielt. Viele Barbesitzer und Hotelmanager betonen, dass gerade westliche Gäste bereit sind, für Getränke, Unterhaltung und Service viel auszugeben. „Rentner können locker 10.000 Baht pro Nacht lassen“, erklärte ein Barbetreiber und unterstrich so ihre Bedeutung in ruhigeren Zeiten der Stadt.
Doch ein starker Baht und andere wirtschaftliche Faktoren haben zuletzt zu etwas Zurückhaltung geführt. Trotzdem erholt sich der europäische Markt langsam wieder, mit zweistelligen Wachstumsraten aus Ländern wie Deutschland, Italien und der Schweiz. Auch britische Touristen kommen weiterhin, häufig angelockt von der Möglichkeit, hier in Teilzeit zu leben oder zu investieren. Diese Reisenden suchen dabei oft weniger das schrille Nachtleben, sondern eher ruhige Plätze, Sonnenuntergänge am Meer und Gesellschaft im Ruhestand.
Mehr als nur Ausgaben pro Besuch: Häufigkeit und Wirkung
Die Frage, wer in Pattaya „am meisten zahlt“, ist komplex. Westliche Touristen geben oft mehr pro Abend aus, gerade im Unterhaltungssektor. Doch chinesische und indische Besucher tragen insgesamt oft mehr bei – durch Gruppenreisen, häufigere Aufenthalte und größere Gesamtausgaben in kurzer Zeit.
Pattaya will seine touristische Basis breiter aufstellen. Deshalb ist es wichtig, diese unterschiedlichen Ausgabemuster zu verstehen, um Angebote und Marketing gezielt auf verschiedene Besuchergruppen abzustimmen.
Während chinesische Touristen weiterhin bei den reinen Besucherzahlen vorne liegen, gewinnen indische Touristen mit steigender Kaufkraft zunehmend an Gewicht. Westliche Gäste bleiben trotz aktueller Herausforderungen unverzichtbar. Der Erfolg Pattayas hängt letztlich davon ab, die wirtschaftliche Stärke all dieser Gäste zu bündeln – ein echtes internationales Mosaik.









