
PATTAYA, Thailand – In einer Gesellschaft, die zunehmend vom Dröhnen getunter Motorräder und jugendlicher Straßenrennen erschüttert wird, stellt sich vielerorts dieselbe Frage: Wenn die Geschwindigkeit alles bestimmt, auf wen hören junge Fahrer dann überhaupt noch?
Diese Sorge stand diese Woche in Na Jomtien im Mittelpunkt, nachdem die Polizei mehrere Schüler des Sattahip Technical College mit illegal umgebauten Maschinen und lauten Auspuffanlagen stoppte. Statt jedoch nur Bußgelder zu verhängen oder Fahrzeuge zu beschlagnahmen, schlugen die Beamten der Polizeiwache Na Jomtien einen anderen Weg ein – Zusammenarbeit.
Am 8. Juli lud Polizeikolonel Patthana Robroo, Leiter der Wache, Eltern und Lehrer zu einem Gespräch ein, bei dem es nicht nur um Strafe, sondern vor allem um langfristige Verhaltensänderung ging. Ziel: Einstellungen ändern – nicht nur die Auspuffrohre.
Im Fokus des Treffens standen drei Punkte: das Verhalten und Denken der Jugendlichen positiv beeinflussen, die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus, Schule und Polizei stärken und Wege zur Besserung anbieten, statt sofort zu bestrafen. Wie ein Beamter es ausdrückte:
„Die Auspuffe mögen laut sein – aber die Stimmen der Erwachsenen müssen lauter sein.“
Die Initiative macht dabei eine oft übersehene Wahrheit deutlich: Jugendliche brauchen Begleitung. Wenn sie kopfüber in Gefahr rasen, dürfen nicht nur Polizisten einschreiten. Eltern, Lehrer und Gemeindemitglieder müssen an ihrer Seite gehen – nicht hinterher, und vor allem nicht zu spät.
Gerade in Pattaya und den umliegenden Orten, wo riskante Fahrten oft in Unfällen, Festnahmen oder Schlimmerem enden, könnte diese Art der Prävention die einzige Chance sein, die Kultur zu ändern, bevor es zu spät ist. Ob Jugendliche tatsächlich auf Sirenen, Mahnungen oder ehrliche Fürsorge hören, bleibt offen. Doch klar ist: Wenn die Geschwindigkeit regiert, darf niemand schweigen.









