Grenzruhe bringt Arbeitskräftemangel: Pattaya bangt vor Touristenrückkehr im Oktober

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Frieden kehrt zurück – Arbeiter nicht – Hotels in Pattaya kämpfen nach dem massenhaften Weggang kambodschanischer Arbeitskräfte mit eingeschränktem Betrieb, während im Oktober die Rückkehr europäischer Touristen bevorsteht. (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Während sich die Lage an der thailändisch-kambodschanischen Grenze nach einer bekräftigten Waffenruhe entspannt, zeichnet sich an der wirtschaftlichen Front eine neue Krise ab: Ein wachsender Arbeitskräftemangel trifft Pattayas lebenswichtige Tourismus- und Gastgewerbebranche.

Mehr als 610.000 kambodschanische Arbeitskräfte sind aus Angst vor Landenteignung und dem Verlust der Staatsbürgerschaft in ihre Heimat zurückgekehrt. Dieser Exodus hat Hotels, Restaurants und Dienstleistungsbetriebe in Pattaya in Zugzwang gebracht. Die Rückkehr zur Grenzruhe nach Wochen militärischer Anspannung wird zwar begrüßt, doch die plötzliche Personallücke hinterlässt sichtbare Spuren in einer der geschäftigsten Touristenstädte Thailands.



Hoteliers und Restaurantbetreiber berichten von zunehmenden Schwierigkeiten, während der laufenden „Green Season“-Angebote den gewohnten Service aufrechtzuerhalten. „Wir mussten die Zimmerverfügbarkeit um 20 Prozent reduzieren, weil uns schlicht das Personal fehlt, um sie vorzubereiten“, erklärte ein Resort-Manager in Pattaya. „Housekeeping, Küchencrews, Gepäckservice – kambodschanische Arbeitskräfte stellten einen großen Teil unseres Teams.“

Das Arbeitsministerium hat das Problem insbesondere in den Provinzen Chonburi, Samut Sakhon und Nakhon Ratchasima erkannt und arbeitet nun mit Sicherheitsbehörden zusammen, um den Arbeitskräftebedarf zu ermitteln und Rekrutierungsmaßnahmen zu beschleunigen. Doch für Pattaya, das stark auf Migrantenarbeit sowohl im Fach- als auch im Hilfsbereich angewiesen ist, könnte die Erholung zu spät kommen.


Während die kambodschanischen Behörden betonen, dass viele Rückkehrer wegen besserer Sozialleistungen und wachsender Arbeitsmöglichkeiten im eigenen Land bleiben, warnen thailändische Arbeitgeber, dass der Engpass bereits Servicequalität und Geschäftsklima beeinträchtigt. Hinzu kommt, dass viele Thais zunehmend als Unternehmer tätig werden – sowohl in ihren Heimatprovinzen als auch in Pattaya – und damit dem Pool an qualifizierten Arbeitskräften für das Gastgewerbe entzogen werden, das monatelange Einarbeitung für gleichbleibende Qualität erfordert.


Kurzfristig drängen Tourismusbetreiber in Pattaya die Regierung, schnelle Arbeitserlaubnisse für Ersatzkräfte aus Nachbarländern zu erteilen, um den akuten Personalmangel zu lindern. Andernfalls könnte sich die fragile Erholung des internationalen Tourismus verzögern. Besonders mit Blick auf die erwartete Rückkehr europäischer Touristen im Oktober sehen die Betreiber dringenden Handlungsbedarf, um die Belegschaft zu stabilisieren und der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.

Ein Hotelier fasste es knapp zusammen: „Frieden an der Grenze ist gut, aber wenn die Arbeitskräfte nicht zurückkommen, könnte Pattayas Wirtschaft eine lange Nebensaison bevorstehen.“