Expats in Pattaya fordern Fairness – Frust über Doppelpreise und steigende Lebenshaltungskosten wächst

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Expats fordern Veränderungen: Doppelpreise und steigende Lebenshaltungskosten sorgen für wachsenden Frust – wird die Regierung endlich zuhören? (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Pattaya gilt seit Jahrzehnten als Magnet für Touristen und Expats aus aller Welt – dank seines sonnigen Klimas, des lebendigen Nachtlebens und einer einladenden Atmosphäre. Doch unter der Oberfläche brodelt es: Immer mehr Langzeit-Ausländer, die in Thailand leben und Steuern zahlen, fordern Veränderungen – oder zumindest ein offenes Ohr vonseiten der Regierung.

Ein zentrales Reizthema ist die berüchtigte Doppelpreis-Politik, bei der Ausländer für den Eintritt zu Nationalparks, Shows und Sehenswürdigkeiten deutlich mehr zahlen müssen als thailändische Staatsbürger. Ein Expat brachte es auf den Punkt: „Ich lebe hier, zahle seit zehn Jahren Steuern auf mein Einkommen, das ich nach Thailand überweise. Trotzdem zahle ich in Parks das Zehnfache – während der Thai vor mir im 10-Millionen-Baht-Mercedes nur 20 Baht zahlt und womöglich gar keine Steuern.“



Obwohl einige Thais die Praxis mit nationalem Stolz oder wirtschaftlicher Notwendigkeit rechtfertigen, sehen viele Ausländer sie schlicht als Diskriminierung. Selbst der Versuch, mit einem thailändischen Führerschein als „lokal“ durchzugehen, scheitert häufig: „Ich habe es versucht – trotzdem musste ich den Ausländerpreis zahlen“, berichtete ein Besucher frustriert. Andere hatten mehr Glück – doch gerade diese Uneinheitlichkeit empfinden viele als willkürlich und ungerecht.

Neben der Preisgestaltung erleben viele Expats im Alltag eine wachsende Entfremdung. Immer wieder sei von thailändischer Seite zu hören, Ausländer seien reich und hätten sich nicht zu beklagen. Einige berichten sogar davon, verspottet oder als „dummer Farang“ behandelt zu werden. Das führe zu einem Gefühl, nicht willkommen zu sein – trotz langjährigem Engagement für das Land.


Einige resignieren inzwischen. „Nach 24 Jahren reicht es mir“, sagte ein Expat. Andere klagen über steigende Lebenshaltungskosten, komplizierte Visaregeln, ständige Vorschriftenänderungen und eine wachsende Zahl von Touristenfallen. „Die Gier hat gesiegt – jetzt zahlen sie den Preis“, kommentierte ein anderer.

Gleichzeitig empfinden viele die Politik der Tourismusbehörden als realitätsfern. „Sie glauben zu wissen, was Touristen und Expats wollen – und liegen dabei oft daneben“, lautet ein häufig geäußerter Vorwurf.


Da Länder wie Vietnam, die Philippinen oder Kambodscha zunehmend bessere Bedingungen und ein entspannteres Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, überlegen manche, Thailand den Rücken zu kehren. „Würde definitiv nicht noch einmal nach Thailand reisen“, heißt es immer häufiger.

Und doch bleibt Pattaya für viele ein Zuhause – trotz aller Probleme. Die entscheidende Frage ist: Wird die Regierung endlich auf die Stimmen derjenigen hören, die nicht nur Touristen sind, sondern über Jahre hinweg in das Land investiert haben? Ohne dieses Engagement droht Pattaya den Rückhalt vieler seiner treuesten Unterstützer zu verlieren.