Ausländische Touristen fordern mehr Schutz auf Pattayas Straßen – bevor weitere Länder Reisewarnungen aussprechen

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Touristen bringen das Geld – aber ist es zu viel verlangt, dafür Sicherheit zu erwarten? Getreten zum Spaß, gejagt von Hunden, ignoriert von der Polizei – ist das das neue Gesicht von Pattaya?

PATTAYA, Thailand – Nach einem verstörenden nächtlichen Vorfall, bei dem ein ausländischer Tourist von einer Gruppe Männer auf offener Straße angegriffen wurde, ist die Debatte um die öffentliche Sicherheit in Pattaya erneut aufgeflammt. In einer Stadt, die stark vom internationalen Tourismus abhängt, äußern immer mehr Besucher das Gefühl, nicht als willkommene Gäste, sondern als leichte Ziele behandelt zu werden.

„Sie haben den Farang grundlos getreten. Vielleicht aus Spaß. Wahnsinn“, schrieb ein Augenzeuge in den sozialen Medien – eine Reaktion, die die Fassungslosigkeit vieler zum Ausdruck bringt.



Der Vorfall, der sich Berichten zufolge gegen 3:50 Uhr morgens ereignet haben soll, wirft erneut die unbequeme Frage auf: Sind ausländische Touristen in Pattaya noch sicher auf den Straßen unterwegs?

„Ich habe keinen Ärger gesucht“, sagte ein europäischer Auswanderer, der seit acht Jahren in Pattaya lebt. „Ich lief an der Beach Road entlang, plötzlich fing ein Straßenhund an zu bellen. Dann kamen weitere dazu. Sie jagten mich. Vielleicht liegt es am Geruch. Oder einfach daran, dass wir Farangs sind.“

Was zunächst wie eine absurde Anekdote klingt, ist für viele ein echtes Sicherheitsproblem. Ob streunende Hunde, aggressive Autofahrer, nächtliche Schlägereien oder grundlose Angriffe – immer mehr Touristen äußern die Sorge, dass der Traum von Pattaya beginnt zu bröckeln. Und viele sagen: Niemand hört zu.


Zwar betonen Behörden immer wieder, dass es sich um Einzelfälle handelt, doch unter Reisenden wächst das Gefühl, dass sich ein Muster abzeichnet. „Pattaya ist eine familienfreundliche Strandstadt“, schrieb ein Nutzer sarkastisch. „Das glaubt nur, wer nach Mitternacht nie draußen war.“

Andere äußern ihre Kritik noch deutlicher: „Der Schutz von Bürgern und Touristen scheint bei der Polizei – besonders in Pattaya – keine Priorität zu haben“, so ein langjähriger Besucher. „Die kümmern sich offenbar lieber um andere Dinge.“

Geld ist mobil. Wenn sich Touristen unsicher fühlen, wandert es weiter. Tourismus ist keine Einbahnstraße – doch wer kümmert sich um die Gehwege?

Ein wachsender Teil der ausländischen Community hat inzwischen Zweifel, ob die Behörden überhaupt gewillt oder in der Lage sind, solche Probleme offen anzugehen – insbesondere wenn thailändische Beteiligte involviert sind. „Natürlich war es wieder der böse Ausländer“, sagte ein Tourist. „Alle thailändischen Sicherheitsleute sind vermutlich studierte Ingenieure, die nachts als Türsteher jobben.“ Eine bittere Bemerkung, die jedoch auf ein verbreitetes Misstrauen hinweist: Viele empfinden, dass bei Konflikten zwischen Einheimischen und Ausländern die Schuldfrage systematisch verschoben wird.

Ein langjähriger Besucher warnte: „Geld ist mobil. Wenn ein Ort unsicher wirkt, bleibt der Tourismus aus.“ Länder wie Vietnam, Kambodscha, Malaysia oder die Philippinen seien längst attraktive Alternativen. „No money, no honey“, sagte ein anderer. „Das gilt in beide Richtungen.“

Ein skandinavischer Urlauber ging sogar so weit, seine Regierung zu einer offiziellen Reisewarnung aufzurufen. „Dänemark hat das nach einem Vorfall in Hawaii auch getan. Als die Polizei dort nicht handeln wollte, weil die Täter Einheimische waren, brach der Tourismus ein – erst dann wurde reagiert.“

Natürlich sind nicht alle Touristen unbescholten – doch die Mehrheit kommt mit guten Absichten und offenem Geldbeutel. Sie buchen lokale Hotels, essen in thailändischen Restaurants, geben großzügig Trinkgeld und bewerben Pattaya in sozialen Netzwerken. Alles, was sie fordern, ist ein Mindestmaß an Sicherheit.



„Thailand schuldet uns nichts“, sagte ein amerikanischer Tourist auf 30-tägigem Aufenthalt. „Aber wenn man grundlos angegriffen wird, sollte die Polizei zumindest Interesse zeigen. Sonst stellt sich die Frage: Warum sollen wir wiederkommen?“

Pattaya hat sich über Jahre hinweg als warme, offene Stranddestination vermarktet. Doch ein gutes Image reicht nicht, wenn die Sicherheit von Touristen dem Zufall überlassen bleibt.
„Nicht viele gute Dinge passieren um 3:50 Uhr morgens“, bemerkte ein anderer Urlauber. „Aber beim Kauf einer Cola in den Kopf getreten zu werden, sollte definitiv nicht dazugehören.“