
PATTAYA, Thailand – Der jüngste Versuch der Stadt Pattaya, das berüchtigte Verkehrschaos in der Soi Buakhao mit einem geplanten Einbahnstraßensystem in den Griff zu bekommen, stößt bei vielen Expats und Langzeitbesuchern auf vorsichtigen Zuspruch. Zwar begrüßen die meisten ausländischen Bewohner jede Maßnahme, die Ordnung in die am stärksten verstopfte Straße der Stadt bringen könnte, doch kaum jemand glaubt, dass das neue System tatsächlich durchgesetzt – geschweige denn respektiert – wird.
Seit Jahren gilt die Soi Buakhao als Sinnbild für Pattayas ungezügelte Verkehrskultur: Garküchen, die ganze Fahrspuren blockieren, abgestellte Songthaews und Motorbikes, die die ohnehin enge Straße weiter einengen, sowie Autofahrer, die in alle Richtungen ausweichen, als seien Verkehrsregeln optional.
„Alles, was das Chaos ein bisschen beruhigt, ist gut“, sagte ein langjähriger Resident. „Aber solange sie die Essensstände, die die halbe Fahrbahn einnehmen, nicht entfernen, ändert sich gar nichts. Alle stauen sich dahinter, während die Verkäufer machen, was sie wollen.“
Andere zweifeln daran, dass Pattayas notorisch schwache Durchsetzungskraft irgendeinen Unterschied machen wird. „Einbahnstraße, Zweibahnstraße – völlig egal“, kommentierte ein weiterer Expat. „Schaut euch die Second Road an. Die ist längst Einbahnstraße, aber Taxifahrer machen trotzdem, was sie wollen. Wer soll das kontrollieren? Das Rathaus? Die Polizei? Ein Witz.“

Mehrere Kommentatoren schlugen alternative Lösungen vor, etwa die Umwandlung der Soi Buakhao in eine abendliche Fußgängerzone nach dem Vorbild der Walking Street. „Schließt die Straße nach 19 Uhr für den Verkehr“, meinte ein Nutzer. „Lasst die Leute sicher gehen und die Gegend genießen, ohne Autos und Motorbikes ausweichen zu müssen.“
Andere kritisierten den Ansatz der Stadt als oberflächlich. „Räumt erst einmal den ganzen Kram von den Gehwegen und Straßenrändern weg“, sagte ein Barbesitzer. „Eine Einbahnstraße ist nicht nötig, wenn Gehwege und Fahrbahnen frei wären. Das ist nur eine Ausrede.“
Die verbreitete Frustration spiegelt den generellen Skeptizismus vieler ausländischer Bewohner wider, die bereits zahlreiche „neue Verkehrsregeln“ in Pattaya binnen weniger Wochen verpuffen sahen. Viele sind überzeugt, dass nicht das Konzept das Problem ist – sondern mangelnde Disziplin und fehlende konsequente Kontrolle.
Wie ein Expat es unverblümt zusammenfasste: „Ob eine oder zwei Richtungen – in Thailand zählt am Ende sowieso nur die Richtung, in die jeder gerade fahren will.“









