
PATTAYA, Thailand – Der thailändische Verbraucherrat hat darauf hingewiesen, dass die steigenden Kosten in privaten Krankenhäusern in erster Linie auf hohe Arztgebühren zurückzuführen sind – und nicht auf die Preise für Medikamente. Trotz zahlreicher Maßnahmen zur Senkung der Medikamentenkosten bleibe der wichtigste Kostentreiber im Gesundheitssystem weitgehend unberührt: die Honorare der Ärzte.
Das Handelsministerium arbeitet mit der Vereinigung privater Krankenhäuser zusammen, um Patienten zu ermöglichen, ihre Rezepte außerhalb der Kliniken einzulösen. Diese Initiative soll die jährlichen Ausgaben um bis zu 32 Milliarden Baht senken, doch laut Verbraucherrat ist dies nur ein kleiner Teil der Lösung.
Generalsekretärin Saree Ongsomwang erklärte, dass Medikamente im Jahr 2022 nur 4,97 Prozent der Gesamtausgaben bei Notfallpatienten ausmachten, während ärztliche Leistungen fast 45 Prozent der Gesamtkosten verursachten. Seit 2018 seien die Arztgebühren deutlich gestiegen – von 30 auf über 45 Prozent – aufgrund einer Anpassung der Gebührenrichtlinien durch den Medizinrat im Jahr 2020. Diese Änderung habe die Gesamtkosten um mehr als 13 Prozent erhöht.
Neben den hohen Honoraren beklagt der Verbraucherrat auch weitere Kostenfaktoren wie überteuerte Zimmerpreise von bis zu 12.000 Baht pro Nacht und stark aufgeschlagene Preise für einfache Verbrauchsmaterialien. Viele Patienten würden zudem unter Druck gesetzt, Medikamente direkt im Krankenhaus zu kaufen oder Rechnungen als Schulden anzuerkennen, bevor sie entlassen werden dürfen.
Der Rat kritisiert darüber hinaus strukturelle Mängel im System. Die ärztlichen Gebühren werden ohne klare gesetzliche Grundlage festgelegt, und die Entscheidungsgremien bestehen fast ausschließlich aus Medizinern – ohne ausreichende Beteiligung von Verbraucherschützern, Wirtschaftsexperten oder Vertretern des Handelsministeriums. Dadurch entstehe ein Ungleichgewicht, das die Preisgestaltung einseitig zugunsten der Anbieter beeinflusse.
Saree forderte daher eine Überarbeitung der Gebührenordnung sowie eine stärkere Regulierung der Arztkosten, um die finanzielle Belastung der Patienten zu verringern und faire Preisstrukturen in privaten Krankenhäusern zu schaffen.









