Trump wirbt mit Handelsdeals für Frieden an der thailändisch-kambodschanischen Grenze

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Donald Trump entwickelt auf einem Golfplatz in Schottland einen neuen Grenzplan.

Während eines Golfurlaubs in Schottland hat Donald Trump erklärt, dass die Führungen beider Konfliktparteien zugesagt hätten, Waffenstillstandsverhandlungen zu einem noch festzulegenden Zeitpunkt und Ort aufzunehmen. Der amerikanische Präsident stellte zugleich klar, dass ein Handelsabkommen mit keinem der Länder möglich sei, solange die Kämpfe andauern. Seine Schlagworte lauten: „Waffenstillstand, Frieden, Wohlstand.“



Phnom Penh nahm Trumps Vorschlag zu einem sofortigen Waffenstillstand umgehend an, während Thailand dem Vorschlag grundsätzlich zustimmte, jedoch konkrete Rückzugsmaßnahmen kambodschanischer Truppen in den Konfliktzonen forderte. Ein Sprecher des thailändischen Außenministeriums betonte, Bangkok sei daran interessiert, so bald wie möglich bilaterale Gespräche mit Phnom Penh aufzunehmen. Inzwischen ist die Zahl der Todesopfer auf 32 gestiegen, 130 Menschen wurden verletzt und rund 150.000 Anwohner entlang der Grenze mussten fliehen.


Beide Länder sehen sich separat von den USA mit der Androhung von Importzöllen in Höhe von 36 Prozent ab dem 1. August konfrontiert, falls keine Handelsabkommen geschlossen werden. Obwohl Chinas Anteil am kambodschanischen Handel größer ist, ist Kambodscha dennoch stark vom US-Markt abhängig, insbesondere beim Export von Konfektionsware. Thailand befindet sich bereits in fortgeschritteneren Verhandlungen mit den USA. Lavaron Sangsnit, ständiger Staatssekretär im Finanzministerium, zeigt sich zuversichtlich, die Gespräche noch in diesem Monat abzuschließen.

Die Gefechte weiten sich inzwischen auf Gebiete jenseits der berühmten Tempelanlagen aus.

Politisch und diplomatisch pflegt keines der beiden Länder enge Beziehungen zu den USA. Trump kritisiert Phnom Penh für seine enge Bindung an China, wie etwa beim von Peking finanzierten neuen Marinehafen Seam im Süden des Landes. Thailand gilt zwar als strategischer Partner der USA, doch Trump wirft der thailändischen Pheu-Thai-Regierung vor, chinesische Waren fälschlicherweise als thailändische Produkte zu deklarieren. Zudem fordert er für fast alle US-Exporte nach Thailand Nullzölle.


Für Kambodscha und Thailand wird es nach Trumps Intervention auf dem Golfplatz schwer, Friedensgespräche noch lange hinauszuzögern. Auch China sowie der südostasiatische Staatenbund ASEAN fordern ein Ende der immer zahlreicher werdenden Grenzkonflikte, die sich inzwischen auch auf eine thailändische Küstenprovinz außerhalb der bekannten Tempelanlagen ausgeweitet haben. Die Wirtschaften beider Länder leiden bereits, ebenso der Tourismussektor.

Doch auch für Trump birgt das Risiken: Sollte er die Friedensgespräche noch vor dem 1. August ermöglichen, gleichzeitig aber dennoch die angedrohten 36-Prozent-Zölle verhängen, könnte das Vertrauen in die amerikanische Politik und in ihn persönlich stark sinken. Infolgedessen könnten Bangkok und Phnom Penh noch enger an China rücken.