
PATTAYA, Thailand – Für viele Langzeitbesucher und Ausländer, die in Pattaya leben, ist das Gehen durch die Stadt zunehmend frustrierend, kräftezehrend und enttäuschend. Gehwege, einst eine Selbstverständlichkeit, sind in vielen Teilen der Stadt blockiert, beschädigt oder komplett verschwunden.
Das Laufen entlang von Pattayas Hauptstraßen ist mittlerweile ein riskantes Unterfangen. Verkäufer breiten sich auf den Fußwegen aus, Baustellen hinterlassen Lücken und Schutt, und Motorräder sowie Roller beanspruchen häufig die Gehwege für sich. Für Ausländer, die mit den lokalen Verkehrsregeln nicht vertraut sind, wirkt dies weniger wie eine Unannehmlichkeit, sondern eher wie eine Gefahr. Rollstuhlfahrer haben kaum eine Chance, diese chaotischen Gehwege sicher zu nutzen. Hinzu kommen unvollendete und seit Jahren versprochene Gehwege, die niemals realisiert werden – das Bild der Vernachlässigung für Fußgänger wird noch düsterer.
Noch problematischer: Einige Gehwege scheinen dauerhaft verschwunden. Auf Straßen wie der Soi Bua Khao und der Second Road sind Fußgänger gezwungen, die Straße selbst zu benutzen, im gefährlichen Tanz mit Fahrzeugen – eine Situation, die längst hätte vermieden werden müssen. Die lokalen Behörden haben wiederholt Verbesserungen angekündigt, doch über temporäre Reparaturen oder Flickarbeiten hinaus ist wenig geschehen.
Die Situation zeigt eine breitere Spannung in Pattayas Stadtplanung: Die Stadt priorisiert Tourismus, Nachtleben und Fahrzeugverkehr über sichere und zugängliche Gehbereiche. Für Langzeitbewohner und Fußgänger ist die Botschaft klar: Die Stadt ist nicht für Menschen gedacht, die langsam unterwegs sind, zu Fuß gehen oder sichere Wege benötigen.

Es geht nicht nur um Bequemlichkeit, sondern um Sicherheit und Würde. Gehwege sind ein grundlegendes Element jeder modernen Stadt – in Pattaya sind sie jedoch oft nur ein nachträglicher Gedanke, wenn sie überhaupt existieren. Ausländische Besucher, die früher die Stadt zu Fuß oder zu lokalen Geschäften erkundeten, müssen nun Umwege gehen, Hindernisse überwinden oder sich gefährlich nahe an den Verkehr wagen.
Die Behörden Pattayas müssen erkennen, dass die Gehwege von gestern nicht ohne Folgen verschwinden können. Stadtplanung sollte die Rechte von Fußgängern in den Mittelpunkt stellen, nicht als nebensächliche Überlegung behandeln. Ohne ernsthafte Investitionen und Durchsetzung riskiert Pattaya, eine Stadt zu schaffen, in der Gehen nicht nur unbequem, sondern unsicher ist.
Für eine Stadt, die sich als touristfreundliches Ziel präsentiert, ist der Mangel an verlässlicher Fußgängerinfrastruktur ein offensichtlicher blinder Fleck – eine subtile, aber deutliche Botschaft: In Pattaya kommen Fußgänger, insbesondere ausländische, zuletzt.









