
PATTAYA, Thailand – Während Hotels und Touristikanbieter in Pattaya verstärkt „Thai Price“-Aktionen bewerben, die an staatliche Inlandsreise-Zuschüsse gebunden sind, äußern ausländische Besucher erneut Kritik – nicht wegen fehlender Vergünstigungen, sondern wegen eines seit Jahren ungelösten Problems: der Doppelpreise.
Thailändische Staatsbürger profitieren von staatlich geförderten Co-Payment-Aktionen zur Stärkung des Inlandstourismus, während Ausländer außen vor bleiben. Manche fragen sich sogar, ob sie über thailändische Freunde buchen sollten, um überhöhte Zimmerpreise zu umgehen. „Soll ich jemanden vor Ort bitten, mein Hotel für Oktober zu reservieren?“ fragte ein Reisender in einem Pattaya-Forum. „Es frustriert, zu wissen, dass der Nachbar für dasselbe Zimmer weniger zahlt.“
Das Problem ist in Pattaya nicht neu. Von Strandattraktionen über Baht-Busse bis zu Eintrittspreisen bei Veranstaltungen ist die Praxis weit verbreitet, dass Einheimische oft nur die Hälfte oder weniger als Ausländer zahlen. Während manche das als kleinen Preis für das Paradies sehen, geht es anderen weniger ums Geld, sondern um Fairness. „Das gibt es hier seit 30 Jahren“, sagte ein langjähriger Ausländer. „Wir sind es gewohnt, aber mögen tun wir es nicht.“
Die Reaktionen von Einheimischen und Touristen sind gemischt. Einige verteidigen das Modell als Ausdruck von Marktfreiheit. „Es ist ein freies Land“, kommentierte ein Einwohner Pattayas. „Wenn dir der Preis nicht passt, geh woanders hin. Unternehmen dürfen nehmen, was sie wollen.“ Andere machten sarkastische Vorschläge: „Willst du deinen Pattaya-Urlaub von der Steuer absetzen? Dann such dir einen Job mit Meerblick und Freibier – aber übertreib’s nicht mit den Absetzungen!“
Doch die wachsende Frustration ist schwer zu übersehen. Trotz politischer Unsicherheiten und Grenzspannungen bleibt der Baht stark – was viele Besucher doppelt belastet. „Warum ist die Währung so hoch, während wir mehr als Einheimische für Nationalparks, Bars und Bootsfahrten zahlen?“ fragte ein Tourist. Analysten weisen darauf hin, dass Thailand den Großteil seines Öls und seiner Energie in US-Dollar importiert, sodass eine Abwertung des Baht die Inflation antreiben würde – wenig tröstlich für ausländische Gäste, die auf jeder Preisliste die Doppelstandards sehen.
Einige hinterfragen auch den Sinn von Förderprogrammen, die Ausländer komplett ausschließen. „Sollte Thailand nicht auch Langzeit-Touristen willkommen heißen?“ wunderte sich ein Besucher. „Dieses Doppelpreissystem treibt Leute nur zu Vietnam nebenan.“
Pattayas Hoteliers setzen derweil weiterhin „Thai Price“-Angebote um, die vor allem auf inländische Gäste abzielen – oft mit Rabatten, die auf englischsprachigen Buchungsseiten gar nicht erscheinen. Für manche fühlt sich das wie eine verpasste Chance an. Für andere ist es eine Erinnerung daran, dass Pattayas Charme auch Einschränkungen mit sich bringt.
In einer Stadt, die sich als offen für die Welt präsentiert, sagen viele langjährige Besucher: Es geht ihnen nicht um Gratisessen oder günstigere Zimmer – sie wollen einfach nur den gleichen Preis wie alle anderen.









