Pattayas Townhomes bleiben Top-Wahl für ausländische Rentner – Entwickler kämpfen mit Kosten und Markterholung

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Entwickler senken Kosten und überarbeiten Projekte, während Käufer wegen steigender Verschuldung und Lebenshaltungskosten zögern. Pattayas Immobilienmarkt steckt in einem dreijährigen Abschwung mit jährlichen Rückgängen von 3 %.

PATTAYA, Thailand – Der Immobilienmarkt in Pattaya steht vor einer langen Erholungsphase, da der thailändische Gesamtmarkt in den nächsten drei Jahren voraussichtlich jährlich um rund 3 % schrumpfen wird. Belastet wird der Markt von hohen Haushaltsverschuldungen, schleppendem Wirtschaftswachstum und strengeren Kreditvergaben.

Trotz Pattayas Attraktivität als Küstenziel für ausländische Rentner und Investoren sehen sich auch hier Entwickler mit denselben nationalen Herausforderungen konfrontiert. Das Verbrauchervertrauen bleibt gering, viele potenzielle Käufer – sowohl einheimische als auch ausländische – zögern wegen wirtschaftlicher Unsicherheit und steigender Lebenshaltungskosten mit Kaufentscheidungen. „Die Nachfrage nach Wohnungen ist da, aber die Kunden sind zu vorsichtig, sich festzulegen“, erklärt ein Marktkenner der Ostküste.



Besonders hart trifft es Townhome-Projekte, die lange als Einstiegslösung für städtische Mittelstandsfamilien galten. Aktuelle Zahlen zeigen einen Rückgang der Eigentumsübertragungen bei Townhomes um 16 % von Oktober 2024 bis April 2025. Zwar konnten einige Entwickler im ersten Halbjahr 2025 gute Verkaufszahlen erzielen, die Perspektiven bleiben jedoch ohne staatliche Anreize oder verbesserte Finanzierungsmöglichkeiten schwach.

Ein Hoffnungsschimmer zeigen Einfamilienhäuser im Premiumsegment. Gut geplante Objekte für langfristig wertbewusste Käufer schneiden besser ab – vor allem in ruhigeren Lagen Pattayas mit guter Infrastruktur. Parallel richten Townhome-Entwickler ihren Fokus zunehmend auf Premiumangebote, um Käufer mit Kaufkraft anzusprechen, die Qualität vor Schnelligkeit stellen.


In diesem herausfordernden Umfeld ist Kostenreduzierung zur Überlebensstrategie geworden. Entwickler setzen unter anderem auf:

Senkung der Baukosten durch Wechsel von Fertigteil- zu Ortbetonwänden – mit Abstrichen bei Baugeschwindigkeit und Oberflächenqualität.

Einsatz von Ersatzmaterialien, die statisch sicher sind, aber weniger kosten.

Entwicklung neuer Konzepte, die gezielt auf bestimmte Käufergruppen zugeschnitten sind, statt breit zu produzieren. „Es geht nicht mehr darum, schnell zu bauen, sondern richtig“, sagt ein Branchenvertreter.


Hoffnung setzt die Branche auf anstehende Infrastrukturprojekte und eine mögliche Zinssenkung, doch Experten sind sich einig, dass die Erholung schrittweise erfolgt. In Pattaya, wo Überangebot und zurückhaltende Investoren seit Langem ein Thema sind, könnten die nächsten Jahre eine Belastungsprobe für die Branche werden.

Vorerst lautet die Devise: schlank bleiben, Nischen bedienen und intelligenter planen – zumindest bis sich der wirtschaftliche Wind dreht.