Nahost-Konflikt erschüttert Pattayas Hoffnung auf zahlungskräftige Touristen

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Der Nahost-Konflikt lässt die Zahl der Touristen aus Iran, Irak, Jordanien, Libanon und Syrien um bis zu 50 % einbrechen – ein herber Rückschlag für Pattayas Erholungshoffnungen. (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Kaum hatte sich Pattayas Tourismusbranche leicht erholt, steht die Stadt erneut vor schweren Zeiten: Die jüngsten Spannungen im Nahen Osten bedrohen eine der letzten stabilen Quellen für wachstumsstarken Tourismus.

Wie die thailändische Tourismusbehörde (TAT) mitteilt, hat der eskalierende Konflikt zwischen Iran und Israel in den vergangenen Wochen zu einem drastischen Rückgang der Touristenzahlen aus wichtigen Ländern der Region geführt. TAT-Gouverneurin Thapanee Kiatphaibool erklärte, dass zwischen dem 13. und 15. Juni 2025 die Besucherzahlen aus Iran, Irak, Jordanien, Libanon und Syrien im Vergleich zum Vorjahr um 30 % bis 50 % gesunken seien. Das bedeutet einen Rückgang von 7.165 auf etwa 3.500 bis 5.000 Besucher im Juni.



Diese fünf Länder machen zusammen rund 7 % der gesamten Nahost-Besucher aus, die Thailand jährlich empfangen kann – etwa 100.781 Touristen (ohne Israel). Für 2025 hatte Thailand das Ziel, insgesamt 1.065.000 Gäste aus dem Nahen Osten anzuziehen, ein Plus von 11 % gegenüber 2024, bei einem erwarteten Umsatz von etwa 86 Milliarden Baht. Doch die aktuelle Krise gefährdet diese Prognosen erheblich.

Zudem sehen sich Fluggesellschaften aus den Mitgliedstaaten des Golf-Kooperationsrats (GCC) – darunter Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Oman, Kuwait, Katar und Bahrain – gezwungen, Flüge nach Thailand aufgrund von Sicherheitsbedenken im Luftraum zu stornieren, auszusetzen oder umzuleiten. Große Airlines wie Emirates, Etihad und Qatar Airways haben ihre Flugpläne bereits angepasst, was bei Reisenden für zusätzliche Unsicherheit sorgt.


Irans nationale Fluggesellschaft Mahan Air hat ihre Strecken von Teheran nach Bangkok und Phuket vorübergehend eingestellt, nachdem der iranische Luftraum geschlossen wurde – ein harter Schlag für den iranischen Tourismus nach Thailand.

Gouverneurin Thapanee wies außerdem darauf hin, dass diese Entwicklung mitten in die wichtige Reisezeit zum muslimischen Opferfest Eid Al Adha fällt – einem Zeitraum, der traditionell starkes Reiseaufkommen aus den muslimischen Ländern mit sich bringt. Die Flugausfälle und Umbuchungen haben viele Touristen aus den wichtigsten Märkten des Nahen Ostens dazu veranlasst, ihre Reisepläne zu verschieben oder ganz abzusagen. Diese Länder – insbesondere Saudi-Arabien, die VAE, Oman, Kuwait, Katar und Bahrain – stellen über 80 % der Nahost-Touristen in Thailand.


Für Pattaya, das bereits durch sinkende Besucherzahlen aus China, gestörte Grenzverbindungen zu Kambodscha und zunehmenden Wettbewerb aus anderen asiatischen Ländern unter Druck steht, bedeutet der Rückgang der Nahost-Touristen einen weiteren herben Rückschlag. Hotels, Restaurants und Reiseveranstalter, die stark auf zahlungskräftige Gäste aus dieser Region angewiesen sind, melden zunehmende Unsicherheiten und wachsende Stornierungszahlen.

Angesichts der anhaltenden geopolitischen Spannungen steht Pattayas Tourismuswirtschaft vor der dringenden Aufgabe, ihre Zielmärkte zu diversifizieren und neue Werbestrategien zu entwickeln, um langfristig wieder auf Wachstumskurs zu kommen.