Grenzstreit halbiert Zahl kambodschanischer Touristen – thailändische Hotels verzeichnen Stornierungen

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TAT-Gouverneurin Thapanee Kiatphaibool bestätigt: Zwischen dem 1. und 18. Juni gingen die kambodschanischen Besucherzahlen um fast 50 % zurück – eine direkte Folge der temporären Schließung wichtiger Grenzübergänge zur Deeskalation.

SA KAEO, Thailand – Der anhaltende Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha hat zu einem spürbaren Rückgang kambodschanischer Touristenzahlen geführt. Wie die thailändische Tourismusbehörde (TAT) mitteilt, sind die Einreisen aus dem Nachbarland in der ersten Junihälfte 2025 um 48 % zurückgegangen – unmittelbar nach der Schließung wichtiger Grenzübergänge am 7. Juni zur Entspannung der Lage.

Thapanee Kiatphaibool, Gouverneurin der TAT, erklärte, dass zwischen dem 1. und 18. Juni die Zahl der kambodschanischen Besucher im Vergleich zur Vorwoche fast halbiert wurde. Die Maßnahme der thailändischen Regierung, bestimmte Grenzposten vorübergehend zu schließen, hatte sofortige Auswirkungen auf den grenzüberschreitenden Reiseverkehr.



Auch im längerfristigen Vergleich zeigen sich rückläufige Zahlen: Von Januar bis Mai 2025 verzeichnete Thailand 197.658 kambodschanische Touristen – ein Rückgang von 14 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum (228.982). Die durchschnittliche Tageszahl sank ebenfalls von 1.500 im Vorjahr auf aktuell rund 1.200.

In der Grenzstadt Aranyaprathet in der Provinz Sa Kaeo – ein bedeutender Knotenpunkt für Reisende zwischen beiden Ländern – ist die Hotelbelegung leicht gesunken. Viele Touristen, die hier normalerweise vor dem Grenzübertritt übernachten, haben ihre Reisen verschoben oder storniert.


Auch die Inlandsreisen in angrenzenden Provinzen sind betroffen. So meldet die historische Stätte Phu Prasat in der Provinz Ubon Ratchathani einen Rückgang der Besucherzahlen. Sicherheitsbedenken in Grenznähe haben einige thailändische Touristen offenbar von geplanten Ausflügen abgehalten.

Die TAT betont jedoch, dass keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen erforderlich waren – die bestehenden Grenzkontrollen reichen aus. Reisende aus benachbarten Regionen, die mit der Situation vertraut sind, haben mittlerweile begonnen, ihre gewohnten Reiseaktivitäten wieder aufzunehmen, wodurch sich erste Anzeichen einer Normalisierung zeigen.


Andere Grenzprovinzen wie Surin berichten hingegen von keinen nennenswerten Veränderungen im touristischen Verhalten. Die Bevölkerung dort ist regelmäßige Spannungen in der Region gewohnt und reagiert entsprechend gelassen.

Gouverneurin Thapanee zog das Fazit, dass der aktuelle Konflikt zwar lokal begrenzte Auswirkungen habe, der thailändische Tourismussektor insgesamt jedoch robust bleibe. Die TAT werde die Lage weiterhin aufmerksam verfolgen und betroffene Regionen gezielt unterstützen.