Pattaya ist doch kein schlechter Ort – Perspektiven von Besuchern und Bewohnern

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„Mein erster Besuch in Pattaya – tolles Essen, freundliche Einheimische und viel Unterhaltung. Wer Respekt und Freundlichkeit sucht, findet hier mehr als nur Party.“ (Foto von Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Pattaya hat für viele lange Zeit den Ruf eines wilden Partyortes mit Nachtleben und Kontroversen getragen. Doch wer genauer hinschaut, entdeckt eine Stadt mit vielen Facetten – und für manche Besucher und Bewohner ist Pattaya weit mehr als nur eine Party-Stadt.

Ein Besucher fasste seine Erfahrung so zusammen:
„Mein erster Besuch in Pattaya. Bin hier für 11 Tage. Bis jetzt keine Beschwerden. Die Einheimischen sind freundlich und respektvoll. Essen gut, Bier gut, Unterhaltung gut. Ich kann bis jetzt nichts Negatives finden.“

Diese Einstellung teilen auch andere, die zu einem bewussteren Umgang mit Thailand ermuntern:
„Wenn dein Lebensstil nur aus Alkohol, Partys und Prostitution besteht, kannst du unbewusst Gefahr anziehen. Wer aber respektvolle Orte wählt, wird feststellen, dass Thailand voller herzlicher Menschen und schöner, einladender Plätze ist.“



Obwohl viele die aktuelle Zeit als Nebensaison sehen, zieht Pattaya weiterhin Besucher an. Ein Kommentator schrieb:
„Zur Weihnachtszeit ist es voll… aber die eigentliche Hauptsaison in Pattaya dauert heute nur noch ein bis zwei Wochen – mehr als genug.“

Andere bleiben pragmatisch: „Ganz einfach – wenn dir Pattaya nicht gefällt, geh nicht hin.“

Langjährige Besucher zeigen Nostalgie und Wandel zugleich: „Pattaya – mit Abstand die beste Stadt der Welt“, meinte einer. Ein anderer ergänzte: „Früher war es besser, bevor die ‚Guptas‘ kamen“, womit sie auf demografische Veränderungen anspielen, die die Stadt in den letzten Jahren geprägt haben.

„Nicht mehr lange, die ‚neuen‘ Touristen zerstören es“, klagte jemand.


Andere wiederum sehen in Pattaya Freiheit und neue Chancen:
„Jesus, du hast ein behütetes Leben geführt. Ich bin in Kanada geboren und aufgewachsen, war viel in der Welt unterwegs, aber jetzt, wo Kanada zum ‚Einwanderungslager‘ geworden ist, habe ich Pattaya zu meiner Heimat gemacht“, teilte ein Expat mit.

Viele Einheimische und Expats erkennen die Mängel der Stadt an, schätzen aber ihre besonderen Vorzüge: „Das Leben hier ist chaotisch, aber es hat seine Vorteile!“

„Ich komme seit über 25 Jahren nach Pattaya – es war immer etwas zwielichtig! Aber ich liebe es trotzdem, besonders seit ich eine tolle Zwei-Zimmer-Wohnung habe. Das ist das Beste, was ich hier gemacht habe. Ich genieße meine Nächte wirklich“, erzählte ein weiterer.

„Für manche ist Pattaya ‚zwielichtig‘, für andere Heimat – erschwingliches Leben, lebendige Nächte und eine Stadt voller Überraschungen jenseits der Klischees.“ (Foto von Jetsada Homklin)

Saisonalität ist ein bekanntes Thema: „Ich wohne in Bangkok, fahre jeden Monat nach Pattaya. Gerade zurück, und es ist definitiv eine sehr ruhige Zeit. Aber in ein paar Monaten beschweren sich dieselben Leute wieder, dass es zu voll ist, 555.“

Kosten und Preis-Leistungs-Verhältnis sind ebenfalls oft Thema. Thailand gilt als teurer geworden, doch Einheimische profitieren auch vom gestiegenen Lebensstandard:
„Thailand ist in den letzten Jahren teuer geworden, während die Qualität von Dienstleistungen, Waren und Essen gesunken ist. Aber die Thais können sich mittlerweile im Alltag Dinge leisten, für die ein Tourist ein ganzes Jahr sparen müsste.“

Dennoch bleibt Pattaya für viele erschwinglich: „In Pattaya zahle ich 80 Baht für ein großes Leo-Bier, zwei Teller lokales Essen für 150 Baht, und eine 3-Zimmer-Bungalow in Naklua kostet mich 11.000 Baht im Monat plus Strom.“

Für manche bedeutet Pattaya auch einen Neuanfang: „Kann es kaum erwarten, zurückzukehren, eine Bar-Girl kennenzulernen, ihr Dorf zu besuchen, Land zu kaufen und ein Haus zu bauen, mein ganzes Geld auszugeben und dann mit nichts zurückzukommen. Habe gehört, das ist hier normal.“

Der Wandel über die Jahrzehnte ist unübersehbar: „Ich war 2001 das erste Mal in Bangkok, mochte es nicht, verbrachte die letzten sieben Tage in Pattaya, ohne zu wissen, was Pattaya ist. Bin im Januar 2002 zurückgekommen und lebe immer noch hier.“



„Ganz meine Meinung. Ich begann 1993 mit einem sechsmonatigen Vertrag in einem Hotel in Bangkok, blieb aber fast fünf Jahre. Viel Zeit verbrachte ich in Udon Thani, wo man wie ein König behandelt wurde. Ja, Pattaya hat sich stark verändert – manches gut, manches sehr schlecht. Ich zog 1998 von Udon/Bangkok hierher. Heute habe ich ein Familienhaus in Nong Khai und teile meine Zeit zwischen beiden Orten. Im Ruhestand ist es kaum besser.“

Pattaya ist eine Stadt der Gegensätze – hier koexistieren Nachtleben und ruhige Gemeinschaften, touristische Hochs und Tiefs, und die Meinungen reichen von begeistertem Lob bis zu scharfer Kritik.



Für viele ist es ein Ort mit gutem Essen, freundlichen Menschen, bezahlbarem Leben und lebendiger Atmosphäre, vor allem wenn man mit Respekt und Bewusstsein kommt. Für andere steht es für verlorene Unschuld und komplexe Herausforderungen.

Wie ein Kommentar klarstellt: „Hat dich ein Thailänder angerufen und eingeladen? Oder hast du die Reise selbst geplant? Niemand wird gezwungen hier zu sein. Du kannst jederzeit gehen.“

Am Ende bietet Pattaya jedem Besucher etwas anderes – und vielleicht ist das sein größter Reiz.