Pattaya atmet auf, Chonburi protestiert – Tunnel bringt Entlastung, Brücke sorgt für Streit

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Anwohner fordern: Repariert lieber die marode Sukhumvit Road! Über 1.000 Chonburi-Bürger protestieren gegen die 1,8-Milliarden-Baht-Brücke, warnen vor wirtschaftlichen Schäden in Ang Sila und Mabpong. Arirat: „Staus gibt’s nur bei Rot – warum dafür so viel Geld verschwenden?“

PATTAYA, Thailand – Nach drei Jahren Bauzeit sorgt der neue Tunnel im Zentrum Pattayas für deutlich flüssigeren Verkehr. Touristen und Pendler profitieren von kürzeren Fahrzeiten und weniger Staus entlang wichtiger Verkehrsachsen.

Während Pattayas Infrastrukturprojekt gelobt wird, stößt ein anderes Vorhaben in der Provinz Chonburi auf heftigen Widerstand: Mehr als 1.000 Anwohner lehnen den geplanten Bau einer 1,8 Milliarden Baht teuren Brücke über die Ang Sila–Khiri-Kreuzung ab. Das vom Department of Highways initiierte Projekt soll den Verkehr entlasten – doch viele Einheimische sehen darin eine teure Fehlinvestition.



Bei einer Versammlung am Chonburi Technology College äußerten Bürger ihren Unmut gegenüber Lokalpolitikern. Sie fordern die sofortige Aussetzung des Projekts und verweisen darauf, dass der Verkehr in der Gegend bereits durch alternative Routen wie die Autobahn, die Khlong-Laem-Straße und die Küstenbrücke besser verteilt sei.

Statt einer neuen Brücke fordern sie dringend Reparaturen an der stark beschädigten Sukhumvit Road. Zudem befürchten sie langanhaltende Beeinträchtigungen für Schulen, Tempel, Geschäfte und Wohngebiete in der Bauphase.

Arirat Promphu, Vizedirektorin des Chonburi Technology College und gebürtige Ang-Sila-Bewohnerin, erklärte, dass Staus dort lediglich während roter Ampelphasen auftreten. „Warum 1,8 Milliarden Baht für eine Brücke ausgeben, die wir nicht brauchen?“ fragte sie und forderte den Verkehrsminister auf, sich vor Ort ein Bild zu machen.


Auch Tukta, Gemeindevertreterin aus Mabpong, äußerte Sorgen: Frühere Brückenprojekte hätten kleine Geschäfte entlang der Strecken ruiniert, da Touristen die Gegend mieden. Viele Betriebe mussten schließen oder umsiedeln – ein Schlag für die lokale Wirtschaft.

Der starke Kontrast zur positiven Aufnahme des Pattaya-Tunnels macht deutlich, dass Infrastrukturprojekte nur dann erfolgreich sind, wenn sie auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen vor Ort zugeschnitten sind. Die Botschaft der Bevölkerung ist klar: Stoppt die Brücke – investiert in das, was den Menschen wirklich hilft.