Pattayas Motorradtaxifahrer protestieren gegen 2.000-Baht-Helmstrafe – „Zu teuer, wir können es uns nicht leisten“

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„Zu viel zum Tragen“ – Motorradtaxifahrer in Pattaya sagen, die neue Helmstrafe von 2.000 Baht sei unbezahlbar und gefährde ihre Existenz.

PATTAYA, Thailand – Die Motorradtaxifahrer von Pattaya schlagen Alarm wegen der neuen 2.000-Baht-Strafe für das Fahren ohne Helm. Sie bezeichnen die Strafe als untragbar – besonders angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage – und befürchten erhebliche Auswirkungen auf ihren Lebensunterhalt.

Seit dem 1. Juni setzt die thailändische Polizei Abschnitt 122 des Straßenverkehrsgesetzes konsequent durch. Demnach müssen Fahrer und Beifahrer von Motorrädern einen Helm tragen. Bei Verstößen drohen Geldstrafen von bis zu 2.000 Baht. Besonders umstritten ist, dass Fahrer nun auch für ungeschützte Beifahrer haften – was eine Verdoppelung der Strafe auf bis zu 4.000 Baht bedeuten kann.



In einigen Teilen Bangkoks – darunter Suthisan, Wang Thonglang und Bang Sue – berichten die Behörden über eine hohe Einhaltungsquote. Doch in touristischen Hotspots wie Pattaya stoßen die Regelungen auf Widerstand – insbesondere bei den sogenannten „Win“-Fahrern, den lokalen Motorradtaxis.

Viele Fahrer sagen, die neuen Bußgelder seien für ihre Berufsgruppe unverhältnismäßig hoch. Touristen weigerten sich häufig, die angebotenen Leihhelme zu tragen – entweder aus hygienischen Gründen oder schlicht aus Unwissenheit. Der 47-jährige Fahrer Suphon erklärt: „Wir können die Kunden nicht zwingen, die Helme aufzusetzen. Wenn wir es versuchen, gehen sie einfach weg – und wir verlieren das Geschäft.“

Obwohl die Fahrer die Bedeutung der Sicherheit betonen, halten sie die Strafen für wirtschaftlich unzumutbar. „Natürlich retten Helme Leben. Aber 2.000 Baht ist einfach zu viel“, so Suphon weiter. „Eine Strafe von 400 bis 500 Baht wäre realistisch. Im Moment kämpfen die Leute darum, überhaupt über die Runden zu kommen.“


Auch in Nakhon Ratchasima gibt es ähnliche Stimmen. Dort beklagen sich Einheimische und Fahrer gleichermaßen über unzureichende Informationskampagnen. Viele wüssten nichts von der neuen Regelung – bis sie plötzlich zur Kasse gebeten würden.

Die Fahrer fordern nun von der Regierung eine Überprüfung der Bußgeldhöhe, bessere Aufklärung und praktikable Lösungen, die ihre ohnehin fragile Einkommenssituation nicht weiter verschärfen. Andernfalls, so befürchten sie, gefährdet die Maßnahme eher ihre Existenz als die Verkehrssicherheit zu verbessern.