PATTAYA, Thailand – Die Straßen von Pattaya füllen sich wieder mit ausländischen Besuchern, die Strandliegen sind aufgestellt, und Touristenbusse rollen durch die Stadt. Doch obwohl die Besucherzahlen fast wieder das Niveau vor der Pandemie erreichen, berichten lokale Geschäftsleute von einem spürbaren Wandel: Die Gäste geben weniger Geld aus und bleiben kürzer.
Hoteliers, Restaurantbetreiber und Ladenbesitzer in Pattaya erzählen alle dasselbe: Die Menschenmengen sind zurück, aber das Geld sitzt nicht mehr locker. Viele Urlauber entscheiden sich für kürzere Aufenthalte mit straffen Zeitplänen und budgetfreundlichen Optionen. „Es ist nicht mehr wie früher“, sagt ein Händler am Strand. „Die Leute kommen noch, um Fotos zu machen, aber statt Cocktails trinken sie Bier aus dem Supermarkt.“
Diese Entwicklung wirkt sich auf die gesamte Tourismusbranche aus. Reiseveranstalter berichten von einem Anstieg bei Tagesausflügen, während Hotels im mittleren Preissegment außerhalb der Wochenenden schwächere Auslastung melden. Auch Schneidereien, Massagesalons und Nachtlokale spüren, dass die Ausgaben pro Kopf zurückgehen.
Hinter diesem Trend stehen mehrere Ursachen: Ein starker Thai-Baht macht das Land für viele internationale Gäste teurer. Hinzu kommen die gestiegenen Lebenshaltungskosten, teure Flugtickets und wirtschaftliche Unsicherheiten weltweit. Besonders auffällig ist, dass die Langzeitbesucher – einst ein wirtschaftliches Rückgrat Pattayas – deutlich weniger werden. Viele nennen Visa-Einschränkungen und höhere Lebenshaltungskosten als Gründe.
Trotz der Herausforderungen zeigen sich die Stadtbehörden zuversichtlich. Mit Infrastrukturprojekten, neuen Festivals und gezielten Werbekampagnen will man zahlungskräftigere und vielfältigere Zielgruppen anziehen. Doch momentan ist der Trend eindeutig: Mehr Besucher, aber weniger Einnahmen.
„Wir haben wieder Gäste – aber wir müssen doppelt so viel arbeiten, um halb so viel zu verdienen“, fasst eine Hotelbetreiberin die unsichere Erholung der Tourismuswirtschaft Pattayas zusammen.
