Einige Expats in Pattaya finden Autofahren in Thailand unproblematisch – doch Daten und Realität sprechen eine andere Sprache

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Risiko vs. Realität – Während manche Expats die Freiheit des Fahrens in Thailand genießen, werfen die hohen Unfallzahlen ein düsteres Licht auf die Straßenlage. (Foto: Pattaya Beach Road)

PATTAYA, Thailand – Während Thailand mit der Idee spielt, ein Formel-1-Rennen auf seinen Straßen auszutragen, gehen die Meinungen – besonders in Pattaya – deutlich auseinander. Die Stadt ist bekannt für schnellen Verkehr, internationale Besucher und eine Fahrkultur, die von Eigenwilligkeit geprägt ist.

Unter den langjährigen ausländischen Bewohnern Pattayas gibt es durchaus Befürworter der thailändischen Straßenverhältnisse. Manche sagen sogar, sie hätten sich nicht nur daran gewöhnt – sie genießen es.



„Nach Jahrzehnten im Motorsport liebe ich das Fahren in Thailand. Ich würde sogar sagen, es ist eines der besten Länder der Welt zum Motorradfahren“, sagte ein in Pattaya lebender Expat.

„Wenn man genug Erfahrung hat, spielt es keine Rolle, ob ein oder zwölf Fahrzeuge etwas Unerwartetes machen – ich fühle mich hier nicht unsicherer als irgendwo sonst auf der Welt.
An Formel 1 bin ich persönlich nicht besonders interessiert, aber ich sehe keinen Nachteil darin, das Rennen hierherzuholen. Es gibt ohnehin jedes Jahr viele großartige Veranstaltungen hier.“

Solch selbstbewusste Aussagen stehen jedoch im Widerspruch zu den offiziellen Zahlen und dem alltäglichen Verkehrsverhalten.


Thailand zählt laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den gefährlichsten Ländern der Welt für Verkehrsteilnehmer. Jährlich sterben über 20.000 Menschen im Straßenverkehr – der Großteil davon Motorradfahrer. Raserei, Missachtung von Ampeln, riskantes Überholen und weit verbreitete Ignoranz gegenüber Verkehrsregeln prägen das Bild.

Ein thailändischer Einwohner kommentierte das Formel-1-Vorhaben trocken:
„Wir haben doch schon Formel 1 auf thailändischen Straßen – nur eben ohne Helme und Führerscheine.“


In Pattaya, wo der Verkehr oft chaotisch durch enge Sois und entlang der Strandpromenade fließt, bleibt die Verkehrssicherheit ein Dauerbrenner. Zwar lernen erfahrene Fahrer, sich anzupassen, doch für Touristen und Neuankömmlinge ist der Straßenalltag häufig ein Schock.

Während einige den möglichen Glanz eines Grand Prix in Thailand begrüßen, fordern andere, dass sich das Land zunächst auf die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und die Durchsetzung bestehender Gesetze konzentrieren sollte – bevor es auf die große Motorsportbühne tritt.