
PATTAYA, Thailand – Was einst ein idyllischer Küstenabschnitt und beliebter Anziehungspunkt für Touristen war, ist heute eine staubige, chaotische Baustelle: Die langwierigen Straßenarbeiten entlang der Jomtien Beach Road und Second Road treten in eine weitere frustrierende Phase ein. Während die Stadtverwaltung die Bauarbeiten als dringend benötigte Infrastrukturmaßnahme verteidigt, berichten Anwohner und Geschäftsleute von einem wachsenden Desaster, das mehr Schaden anrichtet als Nutzen bringt.
Staubwolken, Bauschutt und offene Gruben prägen das Straßenbild. Gehwege sind zerstört oder versperrt, Fußgänger müssen sich teils gefährlich nah am Verkehr vorbeischlängeln. Songthaews, ein zentrales Verkehrsmittel Pattayas, meiden das Gebiet zunehmend oder fahren es gar nicht mehr an – eine Belastung sowohl für Touristen als auch für Einheimische.
Geschäftsleute entlang der Strandpromenade und der Second Road klagen über drastische Umsatzeinbußen. „Die Leute kommen einfach nicht mehr“, sagt ein Café-Betreiber. „Sie können nicht parken, nicht vernünftig laufen und vom Meer sieht man auch nichts mehr. Das ist nicht mehr Jomtien – das ist eine Baustelle.“
Auch in sozialen Medien und Expat-Foren machen Touristen ihrem Ärger Luft. Ein besonders drastischer Beitrag bringt die allgemeine Stimmung auf den Punkt:
„Die Jomtien Beach Road ist eine Katastrophe. Über einen Kilometer ist der Strandweg nicht begehbar, überall liegt Bauschutt. 20 bis 30 Leute campieren beim Pattaya-Jomtien-Beach-Schild. Die Einbahnstraße bringt alles durcheinander – Songthaews fahren kaum noch, und die Geschäfte leiden. Wer will hier noch seine Familie mitbringen? Wer in den letzten zwölf Monaten hier war, kommt nie wieder. Und deren Freunde auch nicht.“
Ein langjähriger Bewohner Jomtiens äußert sich noch deutlicher:
„Von einem saubereren Jomtien kann keine Rede sein – weiterhin wird Abwasser ins Meer geleitet. Ich lebe seit 15 Jahren in Thailand, 12 davon in Pattaya. Und ich bin hier nie ins Meer gegangen – in Phuket oder Samui schon, täglich. Parken ist ein Albtraum – überall illegal abgestellte Autos, nur ein mickriges Schild an der Soi 4. Die neue Verkehrsführung ist ein Fiasko und ruiniert die lokalen Geschäfte. Es wirkt, als sei alles längst beschlossen, und niemand interessiert sich dafür, was die Leute hier denken.“
Besonders frustrierend: Es gibt keine klaren Zeitangaben zur Fertigstellung. Ohne regelmäßige Updates oder sichtbaren Fortschritt wächst die Sorge, dass Jomtiens Ruf und die Existenz vieler kleiner Betriebe langfristig geschädigt werden.
Einige hoffen weiterhin, dass die Maßnahmen irgendwann zu besserem Wasserabfluss, neuen Gehwegen und moderner Infrastruktur führen. Doch im aktuellen Zustand meiden sowohl Touristen als auch Einheimische den Stadtteil – und die große Frage bleibt: Werden sie je zurückkehren, wenn sich der Staub endlich gelegt hat?