Warum immer mehr Deutsche Pattaya meiden: Preise, Stimmung, schwacher Euro

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„Früher liebte ich Pattaya – heute fühle ich mich wie ein laufender Geldautomat.“ (Jomtien Beach, Thailand)

PATTAYA, Thailand – Einst eine Hochburg deutscher Winterurlauber, wirkt Pattaya heute spürbar leerer aus deutscher Perspektive. Ob an der Beach Road, in Biergärten oder in den einst beliebten Nachtlokalen: Die Präsenz deutscher Touristen nimmt ab. Offizielle Zahlen zeigen zwar eine Erholung der Besucherzahlen nach der Pandemie – doch in sozialen Medien und Online-Foren offenbart sich ein anderer Trend.

„Es ist nicht mehr das Gleiche. Die Preise steigen, die Qualität sinkt und der Charme ist weg“, schreibt ein deutscher Nutzer auf Facebook.

Ein anderer ergänzt: „Früher war Pattaya ein Paradies für uns Rentner. Heute ist alles teuer und überfüllt mit anderen Nationen.“



In Foren und Kommentarspalten äußern sich viele langjährige Stammgäste enttäuscht. Gründe reichen von Überentwicklung bis zum Verlust der Gemütlichkeit – jener entspannten Thai-Deutsch-Atmosphäre, die früher als Markenzeichen galt.

Doch hinter vielen Beschwerden steckt eine harte ökonomische Realität: Der Euro hat an Wert verloren.

Während Reisende früher für 1.000 Euro fast 45.000 Baht erhielten, sind es 2025 oft kaum 37.000. Für viele ältere Männer, die früher monatelang in Pattaya lebten, macht dieser Unterschied alle Ausgaben spürbar teurer – von Unterkunft bis Abendbier.

Neue Besucherschichten – Russen, Inder und Chinesen prägen zunehmend das Stadtbild. (Pattaya Beach, Thailand)

„Ich liebe Thailand, aber nicht zu jedem Preis“, bringt es ein Kommentator auf den Punkt.

Auch das Nachtleben, einst ein Magnet, stößt mittlerweile auf Kritik. Der Tenor: zu künstlich, zu kommerziell, zu kosmetisch.

„Ich erkenne die Mädels gar nicht mehr – überall nur noch Plastikgesichter, keine Natürlichkeit, keine Seele“, klagt ein User.

„Es geht nur noch ums Geld. Du sitzt kaum, schon wirst du nach Drinks oder Lady Drink gefragt“, ergänzt ein anderer.

Der Austausch in deutschen Online-Communities zeigt: Es ist nicht bloß Nostalgie, sondern ein echtes Stimmungsbild.

Zudem verändert sich das Publikum. Immer mehr Touristen aus Russland, Indien und China besuchen Pattaya – was zwar wirtschaftlich begrüßt wird, bei deutschen Stammgästen aber mit Skepsis aufgenommen wird.


„Früher war man hier fast allein unter Freunden. Jetzt ist es lauter, hektischer – irgendwie fremd“, meint ein älterer Urlauber.

Der Abschied verläuft nicht laut, sondern resigniert. Ein viel zitierter Kommentar bringt es auf den Punkt: „Thailand hat fertig.“