Warnsignale im Immobiliensektor – Thailands Hypothekenausfälle steigen auf 232 Milliarden Baht

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Zerplatzte Träume – Hypotheken-NPLs erreichen Rekordhöhe von 232 Milliarden Baht.

PATTAYA, Thailand – In einer Zeit, in der der Traum vom Eigenheim zunehmend von wachsenden Schulden überschattet wird, sendet die aktuelle Statistik des thailändischen National Credit Bureau ein klares Alarmsignal: Die notleidenden Kredite (Non-Performing Loans, NPLs) im Hypothekensektor sind im ersten Quartal 2025 auf 232,008 Milliarden Baht gestiegen – ein besorgniserregender Anstieg von 16,5 % im Jahresvergleich. Diese Entwicklung verdeutlicht die zunehmende Belastung privater Haushalte und erschüttert das Vertrauen in die Stabilität des Immobilienkreditmarkts.



Vom Vermögenswert zur Belastung
Ein Eigenheim galt traditionell als letzter Besitz, den Kreditnehmer aufgeben würden – Symbol für Sicherheit und Beständigkeit. Doch die Realität wandelt sich: Die Zahl der Problemkredite im Hypothekenbereich kletterte auf 156.644 Fälle – ein Anstieg von 6,1 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Dies deutet auf eine sinkende Rückzahlungsfähigkeit hin und legt tiefgreifende strukturelle Schwächen in der privaten Finanzlage offen.


Wohnbaukredite wachsen schneller als der Gesamtmarkt
Zum Ende des ersten Quartals 2025 belief sich die von der Kreditbehörde überwachte private Verschuldung auf 13,5 Billionen Baht. Davon entfielen 5,12 Billionen Baht auf Wohnbaukredite – ein Zuwachs von 2,5 % im Jahresvergleich. Gleichzeitig stieg der Anteil notleidender Kredite auf 8,8 % – gegenüber 8,0 % im Vorjahr. Besonders deutlich zeigt sich der Druck im Hypothekenbereich, wo NPLs überdurchschnittlich stark zugenommen haben.


Restrukturierung statt Zahlungsausfall
Ein weiteres Warnsignal ist der starke Anstieg von Umschuldungen vor Eintritt in den NPL-Status. Die restrukturierten Hypothekendarlehen stiegen im Quartalsvergleich um 34,4 % auf 395,833 Milliarden Baht – zweithöchster Wert nach dem Autokreditsektor. Dies zeigt, dass viele Haushalte bereits an ihre finanziellen Grenzen stoßen und nach Entlastung suchen – ein Hinweis auf weitverbreitete wirtschaftliche Erschöpfung.

Zaghafte Zeichen der Stabilisierung
Trotz des negativen Trends gibt es leichte Anzeichen für Stabilisierung. Die kurzzeitig überfälligen Hypothekenschulden (Special Mention, SM) gingen um 2,5 % zurück und fielen auf 182,018 Milliarden Baht. Auch das Volumen der nach Zahlungsausfall umgeschuldeten Kredite (TDR) stieg nur moderat um 3,9 % auf 299,783 Milliarden Baht – ein Hinweis auf zumindest kurzfristige Kontrollierbarkeit.


Trotzdem bleibt der Kurs besorgniserregend. Der zunehmende Schuldendruck gefährdet nicht nur das Vertrauen in den Immobilienmarkt, sondern auch die finanzielle Sicherheit zahlreicher Haushalte. Marktteilnehmer sind gefordert, Verkaufspreise, Kreditvergabekonditionen und Projektstrategien realistischer an die Kaufkraft der Bevölkerung anzupassen. Andernfalls droht das Eigenheim – einst Symbol für Wohlstand – zu einer Quelle langfristiger finanzieller Belastung zu werden.