
PATTAYA, Thailand – Pattayas Straßen wirken für viele wie ein rechtsfreier Raum, in dem eigene Regeln zu gelten scheinen. Ausländische Touristen und Langzeitbesucher sehen sich dabei häufig zwischen den Fronten: Während thailändische Verkehrsteilnehmer Verkehrsregeln offenbar oft ohne Konsequenzen missachten, berichten viele Ausländer, dass sie deutlich häufiger von der Polizei kontrolliert werden – insbesondere an Kontrollpunkten, etwa wegen fehlender Helme, Führerscheinen oder unvollständiger Dokumente.
Ein Langzeit-Expat brachte es pragmatisch auf den Punkt: „Setz einfach einen Helm auf, Problem gelöst. Ohne Helm bekommst du ein Ticket – eigentlich ganz simpel. Ich fahre seit 30 Jahren in Pattaya und hatte nie ein Knöllchen.“ Ein anderer kommentierte sarkastisch: „Thais ohne Helm – kein Problem. Farangs ohne Helm – Ticket oder Hand in die Gesäßtasche.“ Diese als ungleich empfundene Durchsetzung der Regeln lässt einige Ausländer gezielt herausgegriffen fühlen, während andere dies als Teil des Lebens in einem fremden Land akzeptieren.
Die Uneinheitlichkeit beschränkt sich nicht nur auf die Helmpflicht. Einige berichten, dass bestimmte Kontrollstellen nahezu ausschließlich Ausländer anhalten, während Einheimische unbehelligt weiterfahren. Ein Besucher schilderte: „Manche Polizeikontrollen konzentrieren sich auf Ausländer, andere auf Thais. Auf meinem Heimweg komme ich ein- bis zweimal pro Woche an einer Kontrolle vorbei, wurde aber nur einmal angehalten. Ich hatte eine Thai-Freundin auf dem Motorrad – sie musste einen Urintest machen, ich nicht.“
Für viele bleibt die Lösung dennoch eindeutig: sich strikt an die Regeln halten. „Mit dem Motorrad immer Helm tragen. In fünf Jahren wurde ich nur zweimal gestoppt – einmal bei Rot, mein Fehler, und einmal an einer Kontrolle, alles in Ordnung“, berichtete ein Expat. Ein anderer fasste es knapp zusammen: „Helm, Führerschein, kein Alkohol – keine Probleme.“
Einige Besucher sehen zudem finanzielle Motive im System. „In Pattaya zählt am Ende nur eines: Geld“, heißt es in einem Kommentar. Andere relativieren dies jedoch und vergleichen es mit strengeren Sanktionen in ihren Heimatländern. „Lieber hier eine kleine Abzocke als zu Hause Punkte und hohe Strafen kassieren“, meinte ein Langzeitbewohner.
Unterm Strich gilt für Ausländer auf Pattayas Straßen: Sie müssen sich weitgehend selbst schützen. Der Konsens unter Langzeitbesuchern lautet, dass konsequente Regelbefolgung – Helm tragen, korrekte Führerscheine mitführen und verantwortungsvoll fahren – das Risiko minimiert und Ärger mit den Behörden vermeidet. Auch wenn Einheimische Regeln oft scheinbar ungestraft ignorieren, sind Wachsamkeit und Vorsicht für Expats und Touristen unerlässlich.









