Thailands goldene Tourismus-Ära ist vorbei – Ex-TAT-Gouverneur schlägt 3 Strategien für Neuausrichtung vor

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Ex-TAT-Gouverneur Yuthasak fordert eine mutige Neuausrichtung mit Fokus auf Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit. Angesichts wandelnder Märkte und wachsender Sicherheitsbedenken müsse Thailand neue Zielgruppen ansprechen, authentische Erlebnisse bieten und auf nachhaltiges Wachstum setzen. (Aufnahme: Pattaya Beach im Juni)

PATTAYA, Thailand – Der frühere Gouverneur der Thailändischen Tourismusbehörde (TAT), Yuthasak Supasorn, hat sich mit einer deutlichen Analyse zur aktuellen Lage der Tourismusbranche zu Wort gemeldet. „Die goldene Ära des Tourismus in Thailand ist vorbei“, erklärte Yuthasak, der heute Vorsitzender des Industriegebietsamtes (IEAT) ist. Das Land befinde sich an einem Wendepunkt – mit sinkenden Besucherzahlen, wachsender Konkurrenz und einem Ruf, der insbesondere im chinesischen Markt gelitten hat.

Zwischen Januar und Mai 2025 zählte Thailand 14,3 Millionen internationale Ankünfte – 2,7 % weniger als im Vorjahr. Besonders stark ist der Einbruch bei Touristen aus Asien: minus 11,35 %. Hauptursache ist der Rückgang chinesischer Besucher: Nur 1,95 Millionen reisten in den ersten fünf Monaten an – ein Minus von 32,7 %. Zum Vergleich: Vor der Pandemie kamen 11,1 Millionen Chinesen pro Jahr nach Thailand.



Sicherheitsbedenken, verstärkt durch Filme wie No More Bets, haben das Image Thailands bei chinesischen Reisenden beschädigt. Der Trend gefährdet das Ziel, China als Hauptquellmarkt zu behalten – Malaysia dürfte 2025 erstmals an die Spitze rücken. Indien könnte Russland überholen und auf Platz drei aufsteigen.

Thailands Tourismusmodell „Strand und Essen“ wirkt zunehmend veraltet. Im Travel & Tourism Development Index 2024 fiel das Land um zwölf Plätze auf Rang 47. Besonders gravierend: In der Kategorie Sicherheit rutschte Thailand von Platz 86 auf 102 ab. Auch die Lebenshaltungskosten steigen – Hotels und Restaurants sind teurer geworden. Im ASEAN-Raum ist Thailand beim Preis-Leistungs-Verhältnis nur noch vor Singapur platziert.


Yuthasak warnt vor einer „Frosch-im-kochenden-Wasser“-Mentalität – dem Verharren in alten Mustern trotz schleichender Veränderungen. Er fordert einen Neustart mit den drei Leitlinien:

Besseres Zielpublikum: Rückgewinnung chinesischer Touristen, neue Zielgruppen mit Fokus auf Qualität statt Masse. Auch der Inlandstourismus soll gestärkt werden.


Bessere Qualität: Aufbau sicherer Reiseerlebnisse durch T-Zonen und das „Thailand Always CARES“-Konzept – mit Fokus auf Gastfreundschaft, Hygiene, kulturelle Authentizität und kreative neue Reiseangebote.

Bessere Zukunft: Thailand soll führende Destination für nachhaltigen Tourismus werden – durch Innovation, faire Wertschöpfung und Einbindung lokaler Gemeinschaften.

„Es ist Zeit für eine neue Ära – mit Qualität, Vertrauen und nachhaltigem Wachstum“, schloss Yuthasak. Die Herausforderung sei groß, doch der Wille zur Veränderung sei da.