Sturm hängt weiter über Pattaya: Touristen finden es lebendig – doch Liegestuhlverkäufer sehnen sich nach ruhigerem Wetter

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Touristen genießen die raue See als lebendige Abwechslung, während Strandverkäufer still auf ruhigeres Wetter und mehr Gäste hoffen. (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Bereits den dritten Tag in Folge zeigt sich der Himmel über Pattaya grau und unruhig, während der Tropensturm Wipha, obwohl hunderte Kilometer entfernt, deutliche Spuren hinterlässt. Das Zentrum des Sturms liegt derzeit nahe der chinesischen Stadt Zhanjiang und bewegt sich rasch auf Nordvietnam zu – doch hier an Thailands Ostküste spüren Einheimische wie Besucher die Auswirkungen: hohe Wellen, kräftiger Wind und eine Küste, die derzeit eher wild als einladend wirkt.



Entlang der Strände von Jomtien und Pattaya peitschen weiße Schaumkronen ans Ufer, wirbeln Gischt auf und färben das Meer in düstere Töne aus Stahl und Schiefer. Rote Warnflaggen flattern heftig im Wind, während Rettungsschwimmer die Strände patrouillieren und Badegäste auffordern, sich von den gefährlichen Wellen fernzuhalten. Laut Wettervorhersage sollen diese Bedingungen bis mindestens zum 25. Juli anhalten; kleinere Boote wurden angewiesen, im Hafen zu bleiben, und Seefahrer vor riskanten Bedingungen auf See gewarnt.

Doch nicht alle lassen sich davon abschrecken. Manche Touristen empfinden die raue Stimmung am Meer als willkommene Abwechslung. „Es lebt“, sagt ein europäischer Urlauber, der barfuß am Dongtan Beach steht und die Arme in den Wind streckt. „Der Ozean hat diese Woche eine Laune – mir gefällt das besser als langweiliges, flaches Wasser.“


Für andere jedoch – insbesondere für Strandverkäufer, Geschäfte entlang der Uferpromenade und Familien im Urlaub – könnte der Sturm gar nicht schnell genug verschwinden. „Der Wind vertreibt die Leute“, klagt ein Liegestuhlverleiher nahe Pattaya Soi 13. „Selbst wenn es nicht regnet, sehen sie die Wellen und gehen gleich wieder.“

Viele stellen sich dem Wind direkt entgegen und fühlen sich trotz der Sturmwarnung belebt und gestärkt. (Foto: Jetsada Homklin)

Das thailändische Meteorologische Amt (TMD) hat bestätigt, dass Tropensturm Wipha am Morgen des 22. Juli auf Vietnam treffen und sich danach zu einem Tiefdruckgebiet abschwächen wird. Thailand selbst bleibt von einem direkten Treffer verschont, rechnet jedoch mit Begleiterscheinungen: Für den Norden und Nordosten werden zwischen dem 22. und 24. Juli teils schwere Regenfälle erwartet, dazu die Gefahr von Sturzfluten und Überschwemmungen in bereits durchnässten Gebieten. Pattaya liegt weiter südlich und soll keinen extremen Regen abbekommen – starker Wind und unruhige See werden jedoch weiterhin erwartet.


Die Stadtverwaltung ruft Anwohner in hochwassergefährdeten Zonen zur Vorsicht auf und mahnt Strandbesucher, offizielle Wetterwarnungen im Blick zu behalten. Der Alltag in Pattaya geht derweil weiter – mit weniger Sonnenschirmen am Strand, dafür mehr Regenschirmen in der Hand und einem Wind, der selbst die Palmen bedrohlich zum Schwanken bringt.

Manche sagen, der Sturm verleihe Pattaya Charakter. Andere wünschen sich einfach nur ihr gewohntes Blau am Himmel zurück.

Viele stellen sich dem Wind direkt entgegen und fühlen sich trotz der Sturmwarnung belebt und gestärkt. (Foto: Jetsada Homklin)