Stakeholder feiern Rückzug der thailändischen Einreisesteuer

0
780
Allgemeine Erleichterung darüber, dass die Einreisesteuer für ausländische Besucher nun doch nicht kommt.

Eine einflussreiche Allianz aus internationalen Fluggesellschaften, Reiseveranstaltern und Lobbyisten hat die thailändische Regierung überzeugt, die geplante Einreisesteuer in Höhe von 300 Baht (ca. 9 US-Dollar) für per Flugzeug ankommende „touristische“ Ausländer zurückzuziehen. Ebenfalls gestrichen wurde die geplante Gebühr von 150 Baht für die Einreise auf dem Land- oder Seeweg.

Der stellvertretende Minister für Tourismus und Sport, Jakraphon Tangsuttitham, erklärte diese Woche gegenüber der Presse, dass der Zeitpunkt ungünstig sei, deutete jedoch an, dass das Vorhaben im Sommer oder Herbst 2026 möglicherweise erneut auf den Tisch kommen könnte. Damit endet eine Reihe gescheiterter Versuche, eine „Gebühr für die Landung auf thailändischem Boden“ einzuführen.



Die Steuer war erstmals vor acht Jahren angedacht worden, um zusätzliche Staatseinnahmen zu erzielen. Geplant war, an den Grenzübergängen Kassenhäuschen aufzustellen. Dieses Konzept scheiterte jedoch an der Befürchtung endlos langer Warteschlangen bei der Einreise, weil Touristen auf Wechselgeld warten oder Probleme mit ihren Kreditkarten haben könnten.

Im Jahr 2021 belebte Premierminister Prayut Chan-o-cha den Plan erneut, doch auch dieser Versuch scheiterte, da unklar blieb, wer genau zahlen müsste. Thailändische Staatsbürger, Diplomaten und Ausländer mit Arbeitsgenehmigung waren ausgenommen. Fluggesellschaften kritisierten, dass eine pauschale Gebühr auf alle Flugtickets wegen der vielen Ausnahmen praktisch nicht umsetzbar sei.


Langzeitaufenthalter mit Renten- oder Studentenvisa waren schockiert zu erfahren, dass sie für diesen Zweck als „Touristen“ gelten und bei jeder Einreise zahlen müssten. Hinzu kamen neue Fragen im Zusammenhang mit Inhabern des Destination Thailand Visums, das zwar eine mehrfache Einreise über fünf Jahre erlaubt, aber dennoch regelmäßige Ausreisen erfordert.

Der zuletzt verworfene Plan sah vor, die Einnahmen zur Sanierung touristischer Stätten (z. B. Toilettenbau an Tempeln oder Reinigung von Relikten) sowie für eine freiwillige Krankenversicherung während des ersten Aufenthaltsmonats zu verwenden.


Kritiker bemängelten jedoch den hohen bürokratischen Aufwand und die vielen Unklarheiten, insbesondere da Expats ausgeschlossen wären und Touristen ohne Helm oder mit Ordnungswidrigkeiten nach Unfällen keinen Versicherungsschutz hätten. Private Krankenhäuser äußerten ebenfalls Zweifel.

Reiseveranstalter reagierten erleichtert auf die Nachricht. Grant Silvers von der US-amerikanischen Agentur Exotic Tours and Travel sagte: „Wir brauchen dringend gute Nachrichten über Reisen nach Thailand – und diese Absage ist genau das.“