Pattayas schmutzer Spiegel – Wahrheiten, die nicht mehr unter den Teppich passen

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Willkommen in Pattaya: Die Preise steigen, der Charme schwindet. Von teuren Lady-Drinks bis zu sinkenden Service-Standards sagen langjährige Besucher: Die Magie ist nicht mehr das, was sie mal war.

PATTAYA, Thailand – Nach Jahrzehnten der Verleugnung und Beschönigung scheint Pattaya endlich keinen Platz mehr für Schönfärberei zu haben. Die Stadt, lange bekannt für ihr verführerisches Chaos, steht nun vor einer weitaus ernsteren Realität – dem Urteil ihrer eigenen treuen Besucher.

In Foren, Kommentaren und digitalen Diskussionsplattformen hallt ein klares, unverfälschtes Urteil wider: Pattaya lohnt sich nicht mehr. Und dieses Mal tut niemand so, als wäre das anders.

„Senkt die Bar-Fine auf die Hälfte, senkt das Long-Time auf 1.500 Baht – vielleicht kommen dann mehr Touristen zurück.“

„Zwei Chancen, dass das passiert: Null und keine.“

„Vietnam – halb so teuer!“
„Die neuen Touristen in Thailand geben kein Geld aus. Die kaufen nur bei 7-Eleven.“
„Alles viel zu gierig.“

„Schluss mit der Lady-Drink-Abzocke.“



Die Beschwerden betreffen Preissteigerungen, sinkende Servicequalität und eine Szene, die für viele einfach ihre beste Zeit hinter sich hat.

„Früher war Pattayas Motto: ‚Es ist nicht großartig, aber wir haben es!‘ — eine seltsame, ehrliche Magie, die die Stadt trotz allem am Leben hielt. Aber diese Illusion bröckelt. Social Media hat die Stadt ins grelle Licht gerückt – und damit eine Lawine der Abrechnung.“

„Hotels, Vermieter, Bars – super gierig.“
„Nicht mehr günstig. Doppelte Preise. GIER.“
„Gogos sind jetzt der größte Betrug.“

„Inflation ist eine Sache, aber Pattaya hat Preise weit über der Nachfrage erhöht. Selbstmordgeschäftsmodell.“

„Früher trank ich im Las Vegas-Komplex Bier für 80 Baht. Dieses Jahr waren es 95 Baht. ‚Weil Hochsaison ist‘, hieß es. ABZOCKE.“


Es geht nicht nur ums Geld. Langjährige Besucher beklagen, dass das Erlebnis selbst verdorben ist.
„Heute sind 50 % der Girls übergewichtig und kleben am Handy.“
„Halb so viele Bars fühlen sich wie TikTok-Filmstudios an.“

„Gewalt, Gras, Möchtegern-Rüpel – die Atmosphäre ist ruiniert.“
„Kein entspannter Ort mehr.“

„Russische Viertel, arabische Viertel, indische Viertel – Einschüchterung, Korruption, Banden.“
„Selbst die thailändische Polizei scheint mehr an Bestechung als an Sicherheit interessiert.“
„Kein Vertrauen mehr in faire Behandlung.“

Vielleicht das Schlimmste? Das Gefühl, dass nichts mehr verborgen bleibt.
„Was früher diskret war, wird jetzt live gestreamt.“
„Jeder Kampf, jeder Betrug, jede Abzocke – auf Video.“

„Sogar Schlafende am Strand und Tuk-Tuk-Schlägereien landen im Netz.“


Trotz all des Lärms zeichnet sich ein stiller Konsens ab – der Niedergang begann lange vor 2020. Die Pandemie hat das Problem nicht geschaffen, sondern nur offengelegt.

Und dennoch gibt es Zuneigung. Zwischen den harten Wahrheiten halten manche Nutzer an dem fest, was Pattaya bedeutete – oder noch bedeuten könnte – wenn die Stadt sich ernst nähme.

„Pattaya ist immer noch die Beste! Man muss nur die guten Plätze kennen.“

„Thailand ist immer noch günstiger als Großbritannien – wenn man wie ein Einheimischer lebt.“
„Ja, es hat sich verändert. Aber ich bin noch hier. Ich lebe seit 11 Jahren in Pattaya.“


Diese Zuneigung bedeutet jedoch keine blinde Loyalität.

„Jeder hat seine Zeit. Deine ist vorbei. Nächster bitte.“
„Kambodscha, ich komme. Tschüss Thailand.“

„Thailand ist meine Zeit und mein Geld nicht mehr wert. Sorry.“

Am Ende gibt es keinen einzelnen Schuldigen. Der fallende Pfund, der starke Baht, wechselnde Touristenprofile und postpandemische Ernüchterung spielen alle eine Rolle. Aber ein Kommentar fasst die Tragödie wohl am besten zusammen:

„Thailands größtes Problem ist die Gier.“

Die Welt hat sich verändert. Pattaya nicht. Und jetzt, vielleicht, fällt der Vorhang für eine Ära, in der das, was in Pattaya passiert, auch in Pattaya blieb. Denn heute ist alles online – in voller, ungefilterter Detailtiefe – und nichts bleibt mehr unter dem Teppich.