Pattayas mühsamer Weg zur Erholung – Hoffnung liegt in jedem einzelnen Wochenende

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Regen, Stille und Durchhaltewillen – Pattayas Tourismus wartet auf den Aufschwung. (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Inmitten der harten Realität der Nebensaison stellt sich in Pattaya eine drängende Frage: Gibt es noch einen Weg nach vorn für die Stadt – oder beginnt gerade ein tieferer Niedergang?

An einem Juli-Wochenende wirkte der Strand ungewöhnlich leer. Es war nicht nur der Regen, der für Stille sorgte – es fehlten vor allem die Touristen. Besonders Gäste aus China bleiben weiterhin aus, was die ohnehin schleppende Erholung der Stadt zusätzlich belastet. Bars, Restaurants und Strandverkäufer, die früher vom konstanten Fußverkehr lebten, sehen sich nun mit leeren Sitzen und ungewisser Zukunft konfrontiert.



Doch es sind nicht nur saisonale Schwankungen. Branchenvertreter wie Lisa Hamilton, Präsidentin der Pattaya Nightlife Business Association, sprechen offen von einer “Krisenphase” für den Tourismus. Auch Besucherzahlen aus Europa, den USA und dem Nahen Osten gehen zurück – doch der fast vollständige Ausfall chinesischer Touristen wiegt besonders schwer.

Viele Betriebe reagieren mit reduzierten Öffnungszeiten, Kurzarbeit oder geben sogar Überlebenspakete an ihre Angestellten aus, die plötzlich ohne Einkommen dastehen. Doch trotz der düsteren Lage gibt es Lichtblicke – vielleicht sogar einen Weg aus der Krise.


Ein Hoffnungsschimmer ist das staatliche Förderprogramm „Khon La Khrueng“ (Halb-Halb-Reisen), das von Juli bis Oktober 2025 läuft. Es bezuschusst 50 % der berechtigten Reisekosten und soll den Inlandstourismus ankurbeln. In der Provinz Chonburi – inklusive Pattaya – haben sich über 6.400 lokale Unternehmen beteiligt, darunter Hotels, Restaurants und Unterhaltungsbetriebe.

Die Unternehmer vor Ort hoffen, dass dieses Programm neue Ausgaben anregt, Arbeitsplätze sichert und die dringend benötigte Atempause in der Nebensaison bringt. Es ist keine dauerhafte Lösung – aber ein Schritt in die richtige Richtung.


Langfristig setzt Pattaya auf Strukturwandel. Mit dem Eastern Economic Corridor (EEC) und der Strategie „Neo Pattaya“ will sich die Stadt neu erfinden – weg von reinem Massentourismus, hin zu einem Zentrum für Wirtschaft, Investitionen und internationales Wohnen.

Gibt es also einen Ausweg? Vielleicht noch nicht. Doch die entscheidendere Frage ist: Kann Pattaya selbst einen neuen Weg schaffen? Mit staatlicher Hilfe, Infrastrukturprojekten und strategischem Wandel ist die Zukunft zwar noch im Aufbau – aber noch lange kein Sackgasse.

Leere Strandliegen und geschlossene Geschäfte – die Nebensaison trifft Pattaya besonders hart. (Foto: Jetsada Homklin)