Pattayas Buchungszahlen steigen – Touristen kehren zurück, wenn auch sparsamer als früher

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Teurer als früher – aber Pattayas Mischung aus Stränden, Trubel und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis lockt weiter Touristen an. Von Pratamnak bis Jomtien: Die Stadt bleibt ein charmanter Anziehungspunkt.

PATTAYA, Thailand – Mit der weltweiten Erholung des Reisesektors erlebt auch Pattaya einen Aufschwung: Die Buchungszahlen steigen wieder, und vorsichtiger Optimismus macht sich in der Tourismusbranche breit. Trotz Diskussionen über Wechselkurse und gestiegene Lebenshaltungskosten entdecken viele Stammgäste und neue Besucher erneut die Reize der Stadt – vorausgesetzt, man meidet die teure Bar-Szene.

„Pattaya ist immer noch deutlich günstiger als Großbritannien, besonders wenn man kein westliches Essen braucht“, so ein britischer Tourist. „Noch billiger wird es, wenn man selbst kocht.“ Ähnliche Einschätzungen kommen von zahlreichen Europäern, die Thailand weiterhin als preiswerte Alternative zu Spanien, Italien oder Griechenland betrachten. „Lieber Thailand als Spanien!“, schrieb ein anderer.



Während manche beklagen, dass das frühere „Magische“ fehle, erkennen andere positive Veränderungen. „Es eröffnen immer noch neue Bars und Läden in der Gegend um Pratamnak Hill“, berichtete ein Expat. „Man passt sich eben an – das Leben ist immer noch gut.“

Doch nicht alle sind überzeugt vom „neuen Pattaya“. Der Ruf als Rotlichtmetropole haftet weiterhin – trotz offensichtlicher Wandlung. „Ich bin gerade hier. Pattaya ist längst nicht nur ein Rotlichtbezirk“, betonte ein Besucher. „Fünf Minuten nach Naklua zu den Hotels und Stränden, 15 Minuten nach Jomtien – traumhafte Hotels direkt am Wasser.“


Viele blicken nostalgisch zurück. „Die besten Zeiten waren vor 2010“, meinte einer. „Damals war der Spaß günstig – ein tolles Reiseziel.“ Andere sehen die Preissteigerungen als größeres Problem denn den Wechselkurs. „Der Baht war 2015 schlechter – das Problem sind gestiegene Preise für Barbesuche, Drinks und Begleitungen.“

Auch das soziale Klima hat sich verändert. „Viele Frauen in Bars sind nur geschäftlich interessiert – kaum ein Gespräch möglich“, sagte ein Stammgast. „Nach einem Jahr Asien auf dem Barhocker ist die Luft raus.“ Dennoch: Für manche bleibt Pattaya einzigartig. „Vietnam, Kambodscha, Philippinen – nichts ist wie Thailand, wenn man Spaß will.“


Zugleich wird Kritik laut: „Pattayas Zukunft hängt vollständig vom Tourismus ab – es gibt keinen Plan B“, warnte ein Beobachter. Ein anderer formulierte es drastischer: „Wer die Hand beißt, die einen füttert, muss mit den Folgen leben.“

Trotz allem gibt es Hoffnung. „Wir fliegen im Oktober“, schrieb ein Paar. „Ich helfe nächsten Monat mit meiner Reise“, ein anderer. „Bin im August acht Tage dort“, ein dritter.

Bemerkenswert ist der Rückgang chinesischer Reisegruppen – von einigen als angenehm empfunden. „Keine Chinesen mehr – weniger Gedränge, das gefällt vielen.“

Vergleiche mit Japans Tourismusboom machen die Runde – dort lockt ein schwacher Yen Massen ins Land. „Vielleicht kann Thailand etwas daraus lernen.“

Und die Rentner, die über sinkende Kaufkraft klagen? „Ernsthaft? Rentner jammern, dass das Geld nicht mehr reicht wie 1997 nach dem Währungscrash?“ spottete ein Nutzer.

Pattaya ist nicht mehr das Schnäppchenparadies vergangener Jahrzehnte. Doch wer sich anpasst, kann hier immer noch gut leben. Wie ein Besucher es zusammenfasste: „Immer noch ein guter Ort zum Leben.“