
PATTAYA, Thailand – Ein aktueller Unfall eines Doppeldeckerbusses im Zentrum Bangkoks hat erneut die Sorge um die Verkehrssicherheit in Thailand geschürt – besonders bei ausländischen Besuchern, die dem Straßennetz und dem öffentlichen Nahverkehr des Landes ohnehin skeptisch gegenüberstehen. Der Vorfall hat Touristen auf dem Weg nach Pattaya sichtbar erschüttert, manche denken nun sogar über eine Änderung ihrer Reisepläne nach.
Am Abend des 18. Juli prallte ein Doppeldecker-Tourbus eines privaten Unternehmens an der Phaya-Thai-Kreuzung auf der Si Ayutthaya Road gegen eine massive Höhenbegrenzungsbarriere. Der Aufprall, der sich gegen 19:53 Uhr ereignete, riss das Dach des Busses nahezu vollständig ab, versetzte Passanten in Panik und führte zu massiven Verkehrsbehinderungen bis zurück nach Chaturathit und Bueng Makkasan.
Wie durch ein Wunder befanden sich zum Zeitpunkt des Unfalls keine Passagiere an Bord, sodass weder Verletzte noch Todesopfer zu beklagen waren. Behörden bestätigten, dass der Bus versucht hatte, eine Überführung zu befahren, die mit einer klar sichtbaren Höhenbegrenzung von 3,10 Metern ausgeschildert war – eine Strecke, die für Fahrzeuge mit mehr als sechs Rädern ausdrücklich gesperrt ist.
„Wären Touristen an Bord gewesen, hätte das in einer Tragödie enden können“, erklärte ein Reiseveranstalter aus Pattaya. Mehrere Kunden hätten nach Bekanntwerden des Unfalls ihre Fahrten zwischen den Städten überdacht. „Doppeldeckerbusse sind praktisch für Gruppenreisen, aber dieser Vorfall hat alle verunsichert.“
Vor allem Langzeiturlauber und Rentner äußern seit Jahren Bedenken hinsichtlich Thailands Verkehrsvorschriften, der Qualität der Fahrausbildung und des Fahrzeugzustands. Für viele ist dieser Unfall nur ein weiterer Warnhinweis.
„Ich liebe Thailand, aber in einen Doppeldecker setze ich mich hier nicht“, sagte ein europäischer Tourist aus Jomtien. „Zwischen Raserei, riskanten Überholmanövern und niedrigen Brücken wirkt das wie ein Unfall auf Ansage.“

Zwar hat die thailändische Regierung in den letzten Jahren versucht, durch strengere Führerscheinregeln und punktuelle Kontrollen die Verkehrssicherheit zu verbessern – die Umsetzung bleibt jedoch lückenhaft. Viele Höhenbeschränkungen werden ignoriert oder sind schlecht sichtbar, und die von Fahrern genutzten Navigationssysteme warnen oft nicht zuverlässig vor niedrigen Unterführungen.
Gerade in Touristenzentren wie Pattaya, wo Busausflüge zu Zielen wie Koh Larn, Khao Chee Chan oder Khao Kheow beliebt sind, wächst nun die Sorge, dass selbst eine kurze Fahrt zum Risiko werden könnte.

Reisebüros geraten deshalb zunehmend unter Druck, den Einsatz von Doppeldeckerbussen zu überdenken – insbesondere in Städten mit dichter Infrastruktur. Manche Anbieter setzen bereits verstärkt auf einstöckige Reisebusse oder Minivans, die als wendiger und sicherer gelten.
„Sicherheit darf kein Extra sein“, kommentierte ein deutscher Besucher online. „Wenn Thailand eine Top-Destination bleiben will, muss klar sein: Von A nach B zu kommen, darf nicht zur Schlagzeile werden.“
Während die Ermittlungen zum Unfall in Bangkok weiterlaufen, bleibt der Vorfall eine deutliche Mahnung: In einem Land mit weltweit hohen Verkehrstotenzahlen ist Vertrauen schwer zu gewinnen – und noch schwerer wiederherzustellen.










